Solarstrom: SFV diskutiert Konzept und Höhe der Vergütung

Wie sich Kapitalströme von den herkömmlichen Energien zu den erneuerbaren Energien umlenken lassen, beschäftigt den Solarenergie-Förderverein Deutschland e. V. (SFV). Der Verein fordert, für Strom aus Windenergie im Binnenland und für die Solarstromerzeugung mit Photovoltaik eine höhere Einspeisevergütung als bisher im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. „Wir brauchen eine Vergütungshöhe, die endlich die Kapitalströme umlenkt“, heißt es […]

Wie sich Kapitalströme von den herkömmlichen Energien zu den erneuerbaren Energien umlenken lassen, beschäftigt den Solarenergie-Förderverein Deutschland e. V. (SFV). Der Verein fordert, für Strom aus Windenergie im Binnenland und für die Solarstromerzeugung mit Photovoltaik eine höhere Einspeisevergütung als bisher im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. „Wir brauchen eine Vergütungshöhe, die endlich die Kapitalströme umlenkt“, heißt es in einer SFV-Umfrage. „Vergleicht man das, was die Photovoltaik deutschlandweit und die Windenergie hauptsächlich noch in Süddeutschland bringen könnten und müssten, mit dem was sie derzeit bringen, dann wird der Nachholbedarf deutlich – ganz besonders bei der Photovoltaik, die überhaupt erst seit 2000 eine nahezu kostendeckende Einspeisevergütung erhält“ so der SFV.
Warum Solar- und Windstrom so weit hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben seien, lässt sich laut SFV nach marktwirtschaftlichen Kriterien erklären: Die Kapitalströme würden nach wie vor in eine andere Richtung fließen, nämlich dorthin, wo höhere Gewinne winken. Vergleiche man die Gewinne in Bezug auf das eingesetzte Kapital bei den großen Energieversorgern mit den Gewinnen bei Sonnen- und Windenergie, würden die Ursachen für das zögerliche Vorankommen der neuen Techniken deutlich, betont der SFV.

„Kostendeckende“ beziehungsweise „Gewinn bringende“ Vergütung nennen nicht das Ziel
Die Idee einer Vergütung, welche die Kapitalströme so umlenke, dass ein Umstieg auf 100 Prozent heimische erneuerbare Energien möglich und auch verwirklicht wird, will der SFV öffentlich diskutierten. Dafür sucht der Verein nach einem passenden und eingängigen Begriff. Der bisher vom SFV verwendete Begriff „Kostendeckende Vergütung“ und seine Steigerung „Gewinnbringende Vergütung“ würden leicht zu Missverständnissen führen, weil sie nicht das Ziel nennen, für das die Gelder aufgewendet und die wirtschaftlichen Anstrengungen unternommen werden sollen. „Es ist zwar erfreulich, wenn die Akteure Gewinne erzielen, aber entscheidend ist es, dass die erneuerbaren Energien rascher – auch von der Menge her – zu einem vollwertigen Ersatz für fossile und nukleare Energien heranwachsen“, so der SFV. Als Alternativen zu den genannten Begriffen, mit denen der SFV noch nicht ganz zufrieden ist, stellt er folgende Ausdrücke zur Diskussion: „Wachstumsfördernde Vergütung“, „Kapitalstrom umlenkende Vergütung“, „Aufbauvergütung für die Energiewende“, „Umstiegsvergütung zur Energiewende“ oder Aufbauvergütung für Solarenergie“. Der SFV will in seiner Umfrage wissen, welcher Begriff am besten ankommt und sucht weitere Ideen, um für seine 100 % -Strategie zu werben.

Windenergie auch in Süddeutschland; und Solarstromerzeugung von allen Dächern und Fassaden
„Wir brauchen den Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien – und es sollten möglichst heimische Energien sein! Wir brauchen einen Energiemix aus Wasserkraft, Biomasse, Geothermie, Windenergie und Sonnenenergie“, betont der SFV. Je besser dieser Energiemix regional durchmischt sei, desto kontinuierlicher werde das Energieangebot, desto weniger Energie müsse zum Ausgleich von Angebotslücken in Energiespeichern bereitgehalten werden und desto zuverlässiger werde die Energieversorgung gegen Unterbrechungen der Strom- oder Gastransportnetze gesichert. „Wir halten nicht viel von der vordergründigen Überlegung, man solle die Sonne nur dort ernten, wo sie viel scheint, nämlich im Süden und den Wind nur dort, wo er besonders heftig bläst – nämlich offshore. Im Gegenteil: Wir fordern den Ausbau der Windenergie auch in Süddeutschland und wir fordern Solarstromerzeugung mit Photovoltaik auf allen Dächern und an allen Fassaden – soweit diese nicht für Solarwärme benötigt werden. Wir fordern Photovoltaik auch an Fassaden und Lärmschutzwänden. Bei gezieltem Ausbau der Photovoltaik und beim Einsatz von Tag-Nachtspeichern kann sie die Hälfte des gegenwärtigen Strombedarfs in Deutschland decken“.
Über die Details der SFV-Strategie informiert Geschäftsführer Wolf von Fabeck in einem Interview mit der Internet-Zeitung ngo-online: Zum nationalen Energiekonzept – Energischer Ausbau der erneuerbaren Energien bis auf 100 Prozent.Das Internetportal Solarserver.de wird das SFV-Konzept im kommenden Solar-Report näher beleuchten. Antworten auf seine Umfrage und Vorschläge, die noch besser verdeutlichen, worum es bei der Energiewende geht, erbittet der SFV per E-Mail an zentrale@sfv.de unter dem Stichwort „Vergütung“.

06.03.2007 | Quelle: Solarenergie-Förderverein Deutschland e. V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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