Erneuerbare Energien erobern Fachmesse ISH

Mit einem Besucherrekord hat am 09.03.2007 die ISH 2007, Weltleitmesse für Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und erneuerbare Energien geschlossen. Rund 215.000 Besucher zählte die fünftägige Messe und damit zwölf Prozent mehr als vor zwei Jahren. Erstmals waren die erneuerbaren Energien Schwerpunkt der Gebäude- und Energietechnik. Über 300 Aussteller präsentierten Produkte wie Pelletsöfen, Wärmepumpen, Solarwärme- und […]

Mit einem Besucherrekord hat am 09.03.2007 die ISH 2007, Weltleitmesse für Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und erneuerbare Energien geschlossen. Rund 215.000 Besucher zählte die fünftägige Messe und damit zwölf Prozent mehr als vor zwei Jahren. Erstmals waren die erneuerbaren Energien Schwerpunkt der Gebäude- und Energietechnik. Über 300 Aussteller präsentierten Produkte wie Pelletsöfen, Wärmepumpen, Solarwärme- und Solarstromanlagen. Besonders die großen Heizungsbauer wie Buderus, Viessmann und Vaillant würden die Systeme zur Nutzung ergenerativer Energiequellen sowie deren mit ihrem Potenzial inzwischen sehr ernst nehmen, berichtet der Europressedienst Bonn (EuPD).
Durch die Ergänzungen der Sortimente seien inzwischen mehr als 50 Prozent der Standflächen mit Produkten zur Nutzung der Erneuerbaren belegt gewesen.

Solarthermie und Wärmepumpen im Trend
Nach Aussagen der Hersteller gegenüber dem Europressedienst wird das größte Wachstum in den nächsten Jahren auf dem noch relativ kleinen Absatzmarkt der Wärmepumpen erwartet. Nach Angabe der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft e.V. (VDZ) wurden 2006 rund 55.000 Wärmepumpen eingebaut. Dies entspricht einem Wachstum von 120 Prozent im Vorjahresvergleich. „Der Zulauf zu den erneuerbaren Energien ist so groß, weil das Thema CO2-Reduktion weltweit in aller Munde ist“, erklärt Thomas Lauritzen, Leiter der Unternehmenskoordination von Schüco. Der Bauzulieferer bietet mittlerweile alle Produkte an, von der Solarthermie über Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und zur solaren Kühlung bis hin zu Energie sparenden Fassaden und Fenstern. Ein Vorteil von Wärmepumpen ist, dass sie neben der Deckung des Gesamtwärmebedarfs in einem Privathaushalt – im Vergleich zu anderen „Erneuerbaren“ wie Solarwärme und Solarstrom – auch die höchsten Kosten- und CO2-Einsparungen ermöglichen. Ein Nachteil ist, dass rund ein Viertel der erzeugten Energie für ihren Betrieb benötigt wird. Hinzu kommt, dass die Investitionskosten etwa 13.000 Euro über jenen eines herkömmlichen Heizkessels liegen; 8000 Euro werden allein für die Erdbohrung benötigt. Günstigere Angebote gibt es jedoch mittlerweile für die Integration einer Wärmepumpe in einen Neubau.

Starkes Wachstum der Solarwärme erwartet
Starkes Wachstum erwartet die Branche in diesem Jahr zudem bei der Solarthermie, die mit 213 Millionen Euro aus dem neu aufgelegten Marktanreizprogramm (MAP) gefördert wird. Auch im Trend liegen die technisch weiterentwickelten Anlagen, die zum Beispiel Solarthermie und Wärmepumpen kombinieren. Das Wachstum auf dem Holzkesselmarkt, der im letzten Jahr noch im Zentrum des Interesses stand, wird nach Aussage der Aussteller 2007 stagnieren. Wurde 2006 noch ein Wachstum von 72 Prozent erreicht, bremsten die stark gestiegenen Rohstoffpreise sowie die hohe Feinstaubentwicklung der Kessel nun das Marktwachstum, berichtet der Europressedienst.

Gabriel: Bis 2020 kommen 14 Prozent der Wärme aus „Erneuerbaren“
Ein dynamischer Ausbau der erneuerbaren Energien zur Wärmeversorgung wird aber nach Aussage von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel nur gelingen, wenn verlässliche Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit für die Anlagenbauer erreicht werden. Zurzeit würden erneuerbare Energien 5,9 Prozent des Wärmeverbrauchs in Deutschland decken. Dieser Anteil soll nach den Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) bis 2020 auf 14 Prozent steigen. „Mein Ziel ist es, ein Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz noch 2007 zu verabschieden; die Modalitäten werden zur Zeit diskutiert“, erklärte Gabriel auf der ISH. Sollte in diesem Jahr noch ein solches Wärmegesetz verabschiedet werden, seien gute Voraussetzungen für einen deutlichen Investitions- und Wachstumsschub gegeben.

15.03.2007 | Quelle: Europressedienst Bonn | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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