NABU: Dritter UN-Klimabericht wirbt für Umdenken in Energiepolitik

Der am 04.05.2007 in Bangkok vorgestellte dritte Teil des UN-Klimaberichts spreche eine deutliche Sprache, so der Naturschutzbund NABU in einer Pressemitteilung. Ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen würden die globalen Emissionen der Treibhausgase weiter dramatisch ansteigen. Nur mit einem sofortigen Umdenken in der Energiepolitik und in der Landwirtschaft könnten die ökonomischen und ökologischen Folgen der Klimaveränderung auf ein […]

Der am 04.05.2007 in Bangkok vorgestellte dritte Teil des UN-Klimaberichts spreche eine deutliche Sprache, so der Naturschutzbund NABU in einer Pressemitteilung. Ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen würden die globalen Emissionen der Treibhausgase weiter dramatisch ansteigen. Nur mit einem sofortigen Umdenken in der Energiepolitik und in der Landwirtschaft könnten die ökonomischen und ökologischen Folgen der Klimaveränderung auf ein noch erträgliches Maß begrenzt werden. „Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Kosten für frühzeitigen Klimaschutz deutlich geringer ausfallen als die durch einen ungebremsten Klimawandel später verursachten Schäden“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Nur Begrenzung der fossil-atomaren Kapazitäten kann Potenziale für Effizienz und den Ausbau der erneuerbaren Energien erschließen
Je höher die Preise für fossile Energieträger, desto schneller würden Innovationen und Alternativen entwickelt und eingesetzt. „Die Anreize über den Emissionshandel sollten daher so gesetzt werden, dass sich mittelfristig der Anteil der Kohle im deutschen und weltweiten Energiemix verringert. Nur wenn die Kapazitäten bei fossilen und atomaren Großkraftwerken wirksam begrenzt werden, können die im Bericht dargelegten Potenziale für eine effizientere Erzeugung und Nutzung von Energie sowie für den Ausbau der Erneuerbaren Energien auch tatsächlich erschlossen werden“, so Tschimpke.

Energieverbrauch senken und Umstieg auf kohlenstoffärmere Methoden der Energiegewinnung
Die 400 in Bangkok tagenden Experten des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) haben Wege aufgezeigt, wie klimaschädliche Emissionen effektiv begrenzt werden können. Dazu zählen die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Umstellung auf kohlenstoffärmere Methoden der Energiegewinnung. Energieeffizienz bei Elektrogeräten, an Gebäuden und im Verkehr zahlen sich auch ökonomisch aus, weil sich damit steigende Energiekosten vermeiden lassen.

Wirksamer Klimaschutz braucht intakte Ökosysteme
Der NABU begrüßt die vom Weltklimarat vorgeschlagene Multigasstrategie. Danach sollen sich Klimaschutzmaßnahmen nicht nur auf die Reduzierung energiebedingter Kohlendioxid-Emissionen beschränken, sondern auch die anderen Treibhausgase wie Methan (CH4) und Lachgas (N2O) aus Viehhaltung, Nassreisanbau und Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft stärker mit einbeziehen. „Ein wirksamer Klimaschutz braucht intakte Ökosysteme und eine naturverträgliche Landnutzung“, betonte Tschimpke. Intensive Bewirtschaftungsformen, die Entwässerung von Mooren und die Zerstörung von Wäldern fördern die klimaschädliche Freisetzung des in Böden und Pflanzen gebundenen Kohlenstoffs.

04.05.2007 | Quelle: NABU | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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