BUND: Fünf Atomkraftwerke sind vom Netz – und kein Licht geht aus

Deutschland könne viel schneller aus der Atomkraft aussteigen, als bisher vorgesehen, betonte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am 23.07.2007. Fünf AKW seien derzeit nicht am Netz und dennoch gäbe es keine Engpässe bei der Stromversorgung. Auch die Strompreise würden nicht steigen, wie DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun prophezeit habe, heißt es in der […]

Deutschland könne viel schneller aus der Atomkraft aussteigen, als bisher vorgesehen, betonte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am 23.07.2007. Fünf AKW seien derzeit nicht am Netz und dennoch gäbe es keine Engpässe bei der Stromversorgung. Auch die Strompreise würden nicht steigen, wie DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun prophezeit habe, heißt es in der BUND-Pressemitteilung. „Die Entwicklungen der letzen Tage zeigen: Atomkraftwerke sind nicht nur gefährlich. Sie sind auch überflüssig. Mindestens die Pannenreaktoren Brunsbüttel, Krümmel sowie Biblis A und B können ohne Probleme abgeschaltet bleiben. Wer etwas anderes behauptet, verkennt die Tatsachen“, kommentiert Renate Backhaus, Atomexpertin im BUND-Bundesvorstand.

Bereits seit letztem Herbst seien die Atomkraftwerke Biblis A und B wegen Baumängeln vom Netz. Seit dem Störfall im AKW Krümmel stehe auch dieses still. Und das AKW Brunsbüttel sei nach weiteren Problemen am Wochenende vollständig vom Netz gegangen. Seit Samstag ist laut BUND der Atommeiler Unterweser zur jährlichen Revision abgeschaltet. Und das AKW Philippsburg 2 sei seit Anfang Juli bis heute ebenfalls zur Jahresrevision vom Netz gegangen. „Damit standen diese sechs Reaktoren mit einer Leistung von etwa 7.400 Megawatt zur Stromproduktion nicht zur Verfügung“, rechnet der BUND vor.
„Mehr als ein Drittel der in Deutschland installierten AKW-Leistungen waren vom Netz, ohne dass es Probleme bei der Stromversorgung gab. Auch die Strompreise steigen an der Leipziger Börse nicht“, stellt Renate Backhaus fest. Der Preis am Spotmarkt liege bei einem Wert von 3,3 Cent pro Kilowattstunde und damit deutlich unter dem durchschnittlichen Spotmarktpreis des Jahres 2006 von 5,1 Cent.
Deutschland produziere pro Jahr einen so großen Stromüberschuss, dass ohne Weiteres mehrere AKW vom Netz genommen werden könnten, so der Umweltverband. Im Jahr 2006 habe der Exportüberschuss 20 Milliarden Kilowattstunden Strom betragen. Dies entspräche etwa der Jahresproduktion der drei Atomkraftwerke Biblis A, Neckarwestheim 1 und Brunsbüttel zusammen.

23.07.2007 | Quelle: BUND | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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