Indien: EnviTec Biogas und GTZ verbessern die Stromversorgung mit Biogasanlagen

Die Hälfte aller Haushalte in den ländlichen Gebieten Indiens hat keinen Strom oder nur für wenige Stunden am Tag. Neue und umweltfreundliche Technologien wie Biogasanlagen sollen das jetzt ändern. Um die Versorgung der ländlichen Bevölkerung Indiens nachhaltig zu verbessern, haben die EnviTec Biogas AG und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH (GTZ) eine Kooperation […]

Die Hälfte aller Haushalte in den ländlichen Gebieten Indiens hat keinen Strom oder nur für wenige Stunden am Tag. Neue und umweltfreundliche Technologien wie Biogasanlagen sollen das jetzt ändern. Um die Versorgung der ländlichen Bevölkerung Indiens nachhaltig zu verbessern, haben die EnviTec Biogas AG und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH (GTZ) eine Kooperation in Form einer „Public Private Partnership“ (PPP) beschlossen. Unterstützt werden EnviTec Biogas und GTZ dabei von der indischen Planungs- und Betreiberfirma Malavalli Power Plant Private Limited (MPPPL) mit Sitz in Bangalore.
Während MPPPL die Planung sowie den Betrieb der Anlagen übernimmt, liefert EnviTec Biogas Hardware und Know-how. EnviTec nutzt in der Kooperation Kernkompetenzen der GTZ: Sie etabliert die notwendigen Kontakte zu Behörden, organisiert das Wissensmanagement und unterstützt die Nachhaltigkeit des Vorhabens. Auch von der Erfahrung der GTZ profitiert der Spezialist für Biogasanlagen: Seit 1999 hat die GTZ bereits in 440 PPP-Vorhaben im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums gearbeitet.

Umweltfreundliche Stromversorgung plus Abwärme zur Kühlung landwirtschaftlicher Produkte
Gemeinsam haben die Partner ein neuartiges Energieversorgungskonzept entwickelt: Mit dem Bau großer Biogasanlagen mit einer Kapazität von einem bis fünf Megawatt (MW) soll nicht nur die umweltfreundliche Stromversorgung der Bevölkerung sichergestellt werden. Gleichzeitig soll auch die Abwärme zur Kühlung landwirtschaftlicher Produkte genutzt werden. Das wiederum entlaste beispielsweise Bauern erheblich, da die Kosten für teure Kühlanlagen entfallen und ihre saisonale Abhängigkeit von Zwischenhändlern sinke, heißt es in der Pressemitteilung der GTZ. Zudem würden durch die Nutzung land- und forstwirtschaftlicher Abfälle neue Erwerbsquellen geschaffen und ein wesentlicher Beitrag zu einer nachhaltigen Entsorgung geleistet. „Mit Hilfe von Biogas können wir in Indien einen echten Unterschied machen. Als dezentraler Energieversorger werden wir auch Menschen in abgelegenen und schwer zugänglichen Regionen Elektrizität bringen“, sagt Olaf von Lehmden, Vorstand der EnviTec Biogas AG. Wolfgang Schmitt, Geschäftsführer der GTZ, erklärt: „Mit der PPP mit EnviTec Biogas haben wir ein herausragendes Beispiel für die Unterstützung deutscher Unternehmen mit Spitzentechnologie in Schwellen- und Entwicklungsländern“.

Anpassung deutscher Spitzentechnologie an die Situation vor Ort
In der Vergangenheit seien ähnliche Konzepte oft daran gescheitert, dass Technologien zwar verfügbar waren, diese aber nicht an die einheimischen Gegebenheiten angepasst wurden, betont die GTZ. „Gerade die Modifizierung deutscher Spitzentechnologie und deren Anpassung an die Situation vor Ort ist entscheidend für die effiziente Biomassenutzung, also einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Stromversorgung durch Biogas“, betont Markus Kurdziel, Energieexperte bei der GTZ. Neu ist auch die großflächige Informationsstrategie der Partner: Neben dem eigentlichen Aufbau zuverlässiger Biomasse-Versorgungsketten werden sowohl indische Behörden als auch die Bevölkerung für dieses neue Energiekonzept sensibilisiert und über die Vorteile aufgeklärt. Das Beispiel soll Schule machen.

25.09.2007 | Quelle: Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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