Erster Platz für das Solar-Haus der TU Darmstadt in der ersten Runde des „Solar Decathlon“

Die Technische Universität Darmstadt hat im ersten und wichtigsten Teilwettbewerb des offiziellen US-Solararchitektur- Wettbewerbs „Solar Decathlon“ den ersten Platz erreicht. In der Begründung wurde das Haus des Darmstädter Teams von den Juroren als „A class of its own“ bezeichnet. In der ersten Runde ging es um die ästhetischen und funktionalen Aspekte der Architektur. Der Solar […]

Die Technische Universität Darmstadt hat im ersten und wichtigsten Teilwettbewerb des offiziellen US-Solararchitektur- Wettbewerbs „Solar Decathlon“ den ersten Platz erreicht. In der Begründung wurde das Haus des Darmstädter Teams von den Juroren als „A class of its own“ bezeichnet. In der ersten Runde ging es um die ästhetischen und funktionalen Aspekte der Architektur. Der Solar Decathlon ist ein vom US-Energieministerium ausgeschriebener Wettbewerb, der die Potenziale des solaren Bauens im Rahmen einer Bauausstellung einer breiten Öffentlichkeit vorstellen soll.
20 internationale Wettbewerbsbeiträge werden zur Zeit in Washington D.C. in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses als fertige Häuser präsentiert. Die TU Darmstadt hatte als eine von nur zwei europäischen und einzige deutsche Universität den Sprung in den Bauwettbewerb geschafft.

Deutscher Solarpreis 2006 für das Sonnenhaus
Das in Darmstadt gebaute High-Tech-Haus wurde für die Präsentation in den USA eigens zerlegt und in speziellen Boxen über den Atlantik verschifft. Das Wohngebäude, das von einem Team aus 30 Nachwuchswissenschaftlern des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt unter Leitung von Prof. Manfred Hegger entwickelt wurde, hatte 2006 bereits den Deutschen Solarpreis gewonnen und ist ausgewählter Ort der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. Die Wettbewerbsvorgaben beschränken die maximale Grundfläche des Hauses auf 75 Quadratmeter. Um auf geringem Raum so viel Platz wie möglich zu schaffen, sind alle Möbel in die Bodenplattform integriert und lassen sich bei Bedarf vollständig verstauen. Der geschlossene Kern mit Küche und Bad ist auf ein Mindestmaß reduziert; bei Bedarf kann er ausgefahren und zum Duschen oder für Koch-Events vergrößert werden. Bei der Wahl der Materialen standen nachwachsende, naturnahe beziehungsweise recycelbare Stoffe im Vordergrund.

Energiekonzept vereinigt passive und aktive Solarenergie-Nutzung
Die Anforderungen an das Haus sind hoch: Im Gleichklang mit ästhetischer Architektur, Behaglichkeit und Wohnkomfort muss alle zum täglichen Leben notwendige Energie allein mit der Sonne generiert werden. Gleichzeitig wurde das Haus modular konzipiert, um es leichter in die USA transportieren zu können. Das Energiekonzept stützt sich sowohl auf passive wie auf aktive Ansätze: Verschiebbare Holzlammellen spenden Schatten und bieten Sichtschutz, eine hoch dämmende Fassadenschicht fungiert als thermische Hülle. Die Schichtung ermöglicht ein Öffnen, Schließen, Erweitern und Schrumpfen des Wohnraumes je nach Tages- und Jahreszeiten, die Lamellenhülle ermöglicht in Sommernächten natürliche Lüftung. Speichermassen in Decken und Wänden sorgen für Temperaturausgleich. Größtmögliche Transparenz der Gebäudehülle sorgt für maximales Tageslicht im Innern und Verringerung der Notwendigkeit elektrischer Beleuchtung.

Photovoltaik-Module und thermische Solar-Kollektoren integriert
Die Photovoltaik (Solarstrom) und die Solarthermie (Solarwärme) wurden in die Gebäudehülle integriert. Ein ausreichender Energiegewinn, auch bei flacher Auslegung der Solar-Kollektoren, wurde in Simulationen berechnet und bestätigt. Im Bereich der Veranda werden die Photovoltaikelemente gleichzeitig als Sonnenschutz genutzt.

17.10.2007 | Quelle: TU Darmstadt | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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