DBU: „Kampagne wird gerade Energieberatern neue Aufträge bringen“

Unverständnis für die Kritik des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima NRW an der Kampagne „Haus sanieren – profitieren“, äußert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) „Unsere Kampagne ‚Haus sanieren – profitieren‘ hat mit einem Angriff auf die qualifizierte Energieberatung überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil: Sie wird gerade den Energieberatern neue Aufträge bringen, weil wir eine wichtige Beratungslücke schließen […]

Unverständnis für die Kritik des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima NRW an der Kampagne „Haus sanieren – profitieren“, äußert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) „Unsere Kampagne ‚Haus sanieren – profitieren‘ hat mit einem Angriff auf die qualifizierte Energieberatung überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil: Sie wird gerade den Energieberatern neue Aufträge bringen, weil wir eine wichtige Beratungslücke schließen werden. Denn Hausbesitzer mussten bisher immer selbst aktiv werden, wenn sie ihre Immobilien energetisch sanieren wollten. Durch uns werden sie von Handwerkern bei Routinebesuchen überhaupt erst motiviert zu handeln“, heißt es in der DBU-Pressemitteilung.
Franz-Georg Elpers, Pressesprecher der DBU, hält die Kritik des Fachverbandes an der DBU-Kampagne für nicht gerechtgertigt, die nach einer Pilotphase in zwei Regionen ab April bundesweit starten soll. „Mit Unterstützung übrigens des Bundesverbandes Heizung Klima Sanitär, des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen und des Deutschen Energieberater-Netzwerks“, betont Elpers.

Energie-Check als Vorstufe der qualifizierten Energieberatung
Der DBU gehe es nicht darum, durch den Energie-Check ausführlich zu beraten und damit qualifizierten Energieberatern Konkurrenz zu machen. Er sei vielmehr das Herzstück der auf fünf Jahre angelegten Initiative zur energetischen Gebäudesanierung und werde von geschulten Handwerkern kostenlos bei Ein- und Zweifamilienhausbesitzern durchgeführt. So sollten mehr Eigentümer zur energetischen Sanierung ihrer Immobilien motiviert und über die ersten Schritte informiert werden. Genau da liege zurzeit das entscheidende Problem. Die schon heute über 1.800 Handwerker, die Schulungen absolviert und so als Kooperationspartner aktiv werden sollen, könnten über die Erstansprache die so wichtige erste Hürde auf dem Weg zu einer energetischen Immobiliensanierung zu überspringen helfen. Im weiteren Verlauf sei selbstverständlich ein Einschalten qualifizierter Energieberater unerlässlich.

Elpers: Energieverschwendung konsequent eindämmen
Bundesweit will die DBU mit mindestens 20.000 Handwerksbetrieben zusammenarbeiten, so Elpers. Er schätzt, dass am Ende mit Hilfe der Erstansprache Investitionen in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro angestoßen und etwa 675.000 Tonnen klimaschädigendes Kohlendioxid eingespart werden können. Elpers: „Gerade vor dem Hintergrund des drohenden Klimawandels müssen konsequent alle Bemühungen unternommen werden, eine Verschwendung von Energie einzudämmen.“ Seien doch von den rund 15 Millionen Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland etwa zwölf Millionen vor 1984 gebaut worden und zu großen Teilen sanierungsbedürftig. Und wenn deren Besitzer nicht animiert würden zu handeln, passiere viel zu wenig. Elpers: „Schon heute verbraucht eine Durchschnittsfamilie knapp 80 Prozent ihrer Energie im Haushalt fürs Heizen. Privathäuser verbrauchen sogar mehr Energie als die Industrie hierzulande. Das müssen wir ändern.“ Dabei sei die Kampagne auch ein riesiges Potenzial für qualifizierte Energieberater, was sich ja auch in der Beteiligung des Bundesverbandes Heizung Klima Sanitär als Dachverband auch des nordrhein-westfälischen Fachverbandes manifestiere.

17.03.2008 | Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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