Interfloat Corporation investiert in Solarglas-Produktion in Brandenburg

Im Industrieclub Potsdam haben Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns und der Geschäftsführer der Glasmanufaktur Brandenburg GmbH, Volker Henzel, am 31.03.2008 das Geheimnis um den neuen Investor für das ehemalige Samsung Corning-Werk in Tschernitz (Niederlausitz) gelüftet: Ab September 2008 will die Interfloat Corporation aus Mauren in Lichtenstein dort Flachglas für die Solar-Industrie produzieren und damit Hersteller von […]

Im Industrieclub Potsdam haben Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns und der Geschäftsführer der Glasmanufaktur Brandenburg GmbH, Volker Henzel, am 31.03.2008 das Geheimnis um den neuen Investor für das ehemalige Samsung Corning-Werk in Tschernitz (Niederlausitz) gelüftet: Ab September 2008 will die Interfloat Corporation aus Mauren in Lichtenstein dort Flachglas für die Solar-Industrie produzieren und damit Hersteller von Solarmodulen und thermischen Solar-Kollektoren in der ganzen Welt beliefern. „Für die Interfloat Corporation beginnt heute eine neue Epoche. Die Solarbranche ist ein innovativer Industriezweig, der massiv wächst – wir waren von Anfang an mit dabei. Das Know-how, das wir in den vergangenen 26 Jahren in Forschung und Handel gewonnen haben, setzen wir nun in Tschernitz mit der Glasmanufaktur Brandenburg GmbH auch in der Produktion von Solarglas ein“, sagte Ulrich Frei, Geschäftsführer der Interfloat Corporation.

Ab September 2008 werden 140 Facharbeiter in der Glasherstellung tätig sein
Auch für Brandenburg und die Lausitz breche damit eine neue Ära an, betont Interfloat in einer Pressemitteilung. Die Region gewinne einen wichtigen industriellen Produktionsstandort zurück. Die Interfloat Corporation investiert nach eigenen Angaben 50 Millionen Euro in das einstige Glasteilewerk für Fernsehbildschirme, das im letzten Jahr geschlossen wurde. Die dafür gegründete Glasmanufaktur Brandenburg GmbH bietet dem ehemaligen Personal von Samsung Corning Deutschland eine neue Perspektive. Derzeit bauen bereits zirka 80 Mitarbeiter die Fabrik in eine hochmoderne Produktionsstätte für Flachglas um. In der ersten Produktionsphase, die im September starten soll, werden 140 Facharbeiter in der Glasherstellung tätig sein. Bis zum Jahr 2010 strebt Interfloat Corporation eine Verdopplung dieser Zahl an.

Flachglas für die Solarindustrie löst Produktion von Bildröhren ab
Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns unterstreicht: „Das ist eine richtig gute Nachricht. Mit dem Engagement der Interfloat Corporation bekommt der traditionsreiche Glasindustrie-Standort Tschernitz eine neue Zukunftsperspektive. Zugleich wird mit dem Investment von Interfloat Corporation ein industrieller Generationswechsel vollzogen: Nach der Ära der Bildröhren wird künftig wettbewerbsfähiges Flachglas ‚made in Tschernitz‘ für die Solarindustrie produziert – und damit für eine der innovativsten und wachstumsstärksten Zukunftsbranchen in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.“ Besonderen Dank sprach Minister Junghanns auch der ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg aus. „Die Entwicklung auf dem Markt für Bildschirme war absehbar. Deshalb ist die ZukunftsAgentur Brandenburg frühzeitig in Aktion getreten, um den Glas-Standort Tschernitz zu sichern. Mit dieser vorausschauenden und erfolgreichen Investorenansprache ist ihr ein wahres Meisterstück in ihrer Ansiedlungsarbeit gelungen.“
Die Niederlausitz ist in ihrer Geschichte eng mit der Glasherstellung verbunden. Im Umkreis von 200 Kilometern befinden sich rund 90 Prozent der deutschen Solar-Industrie. Fachkräfte für die Glasherstellung sind vor Ort ansässig und auch die notwendigen Rohstoffe wie Sand und Silizium können in der direkten Umgebung gewonnen werden – ideale Voraussetzungen für den Betrieb einer modernen Solarglas-Anlage. Die Interfloat Corporation will im Werk der Glasmanufaktur Brandenburg GmbH in Tschernitz an 365 Tagen im Jahr ausschließlich Solarglas produzieren. Durch die Konzentration auf das Kerngeschäft gewährleiste das Unternehmen sowohl eine konstant gleichbleibende Qualität seiner Produkte als auch einen Wettbewerbsvorteil in der Solarbranche, heißt es in der Pressemitteilung. Die Produktionskapazität soll sich von anfangs 300 Tonnen pro Tag bis zum Jahr 2010 auf etwa 600 Tonnen pro Tag verdoppeln. Die zehn Millionen Quadratmeter Flachglas, die so zunächst jährlich entstehen, entsprechen einer Fläche von 1.400 Fußballfeldern.
Zur Erreichung dieses Ziels setzt das Unternehmen auf innovative Fertigungsansätze unter Beachtung ökologischer Kriterien. „Unsere dualbetriebenen Schmelzwannen werden parallel mit Gas und elektrischer Energie beheizt und geregelt mit Sauerstoff versorgt. Durch diese besondere Konzeption können wir die Umweltbelastung bei der Produktion unseres Solarglases auf ein Minimum reduzieren“, erklärt Volker Henzel, Geschäftsführer der Glasmanufaktur Brandenburg GmbH. Das Endprodukt „GMB Solarglas“ stehe für höchste Qualität und Leistungsfähigkeit. Die Zusammensetzung des Glases sei nicht nur in Bezug auf die optischen Eigenschaften, sondern auch auf seine Beständigkeit und die mechanischen Merkmale von Interfloat Corporation optimiert worden.

31.03.2008 | Quelle: Interfloat Corporation | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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