Photovoltaik: Bundesumweltminister Gabriel weiht Reiner-Lemoine-Forschungszentrum der Q-Cells AG ein

Bei der Einweihung des Reiner-Lemoine-Forschungszentrums der Q-Cells AG in Thalheim bei Bitterfeld hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Erfolge bei der Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien hervorgehoben. Zugleich bekannte sich der Minister zu einer konsequenten Forschungsförderung: „Das Forschungszentrum schafft hervorragende Möglichkeiten, die kostengünstige Produktion von Photovoltaikmodulen voran zu bringen. Es kann helfen, die Vision des Firmengründers Reiner […]

Bei der Einweihung des Reiner-Lemoine-Forschungszentrums der Q-Cells AG in Thalheim bei Bitterfeld hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Erfolge bei der Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien hervorgehoben. Zugleich bekannte sich der Minister zu einer konsequenten Forschungsförderung: „Das Forschungszentrum schafft hervorragende Möglichkeiten, die kostengünstige Produktion von Photovoltaikmodulen voran zu bringen. Es kann helfen, die Vision des Firmengründers Reiner Lemoine umzusetzen, erneuerbare Energiequellen in unserer Gesellschaft noch stärker zu etablieren.“
Die Q-Cells AG ist der weltweit größte Hersteller von Solarzellen. Im Jahr 2007 hat das Unternehmen Zellen für Photovoltaik-Module mit einer Gesamtleistung von rund 390 Megawatt (MW) produziert. Am Standort Thalheim, im so genannten „Solar Valley“ im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, sind rund 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Ende 2006 waren es noch rund 900.

Neue Generationen von Solarzellen soll entwickelt werden
In dem nach dem Firmengründer und langjährigen Technologievorstand Reiner Lemoine benannten Zentrum wird das führende Photovoltaik-Technologieunternehmen seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bündeln. Herzstück des Zentrums, in das die Q-Cells AG fast 50 Millionen Euro investiert hat, ist eine variable Produktionslinie. Durch diese Fertigungslinie. in der unter Reinraumbedingungen produziert werden kann, werden neue Zellkonzepte und Prozesse vom Labor- auf den Industriestandard gebracht, um sie dann in der Massenproduktion sowohl in existierenden Linien, als auch in neuen Linien anwenden zu können. Übergeordnetes Ziel ist es, die Produktionskosten zu senken und den Wirkungsgrad der Zellen zu erhöhen, um die Stromerzeugung durch Photovoltaik wettbewerbsfähig zu machen. Im Frühjahr wurden die ersten Zellen in der Pilotlinie produziert, im Sommer bereits das Wirkungsgradpotenzial der Standardzelle mit einem neuen Zellkonzept übertroffen und im vierten Quartal soll die Pilotlinie in den 4-Schicht-Betrieb übergehen.
Neben der Forschungslinie stehen den 250 Wissenschaftlern und Ingenieuren der Q-Cells AG mehrere Chemie- und Messlabore sowie ein Modulcenter zur Verfügung, die für das Kerngeschäft wie auch die Dünnschicht-Unternehmen der Q-Cells-Gruppe tätig sein werden. „Die Eröffnung des Forschungszentrums ist ein weiterer Meilenstein für Q-Cells. Denn Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg der Photovoltaik. Nur Unternehmen, die Forschung und Entwicklung in den Mittelpunkt stellen, werden Erfolg haben“, so Technologievorstand Dr. Florian Holzapfel anlässlich der Einweihung.

Weltmarktfähige Produkte schaffen zukunftssichere Arbeitsplätze in Deutschland
Erneuerbare Energien sind ein ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor in Deutschland, betont das Bundesumweltministerium. Allein der Inlandsumsatz habe sich im Jahr 2007 auf rund 25 Milliarden Euro gesteigert. Erneuerbare Energien tragen aktuell zu rund 15 Prozent des Bruttostromverbrauchs bei. Damit eilt die Branche allen Zielsetzungen und Prognosen voraus. Insgesamt wurden 2007 rund 115 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Ohne die Nutzung erneuerbarer Energien wären die gesamten energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland um 15 Prozent höher. Die weltmarktfähigen Produkte von Systemen und Gütern der erneuerbaren Energien schaffen zukunftsfeste Arbeitsplätze in Deutschland. Die Exportnachfrage nach effizienten Systemen zur Verstromung der Sonnenenergie nimmt in den Ländern mit direkter Sonneneinstrahlung massiv zu. Deutschland verfügt hier über eine herausragende Kompetenz.

„Solarvalley Mitteldeutschland“
Das Reiner-Lemoine-Forschungszentrum ist ein wichtiger Baustein des in Mitteldeutschland entstehenden Zentrums der Photovoltaik-Branche. Die Q-Cells AG arbeitet bereits eng mit Instituten wie dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) bzw. dem Center für Silizium-Photovoltaik (CSP) in Halle zusammen und hat an der Universität Halle-Wittenberg und der Hochschule Anhalt eine Stiftungsprofessur bzw. einen Studiengang eingerichtet. Gemeinsam mit 12 Forschungseinrichtungen und mehr als 20 Unternehmen steht Q-Cells auch hinter dem Forschungsantrag „Solarvalley Mitteldeutschland“ im Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Reiner Lemoine: Visionär und Unternehmensgründer
Der Berliner Reiner Lemoine (1949-2006) war einer der Gründer der Q-Cells AG und bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden im Oktober 2006 Technologievorstand des Unternehmens. Reiner Lemoine engagierte sich bereits während seines Studiums der Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Berlin für die Erneuerbaren Energien und gründete gemeinsam mit Kommilitonen sein erstes Unternehmen, ein Ingenieurbüro, das sich bis heute der Forschung und Entwicklung im Bereich regenerativer Energietechniken widmet. Später gehörte Reiner Lemoine zu den Gründern der Berliner Solon AG, heute einer der führenden europäischen Hersteller von Solarmodulen und solarer Systemtechnik. Im Jahr 1999 verließ er Solon, um gemeinsam mit zwei Physikern die Q-Cells AG zu gründen. „Ohne Visionäre wie Reiner Lemoine gäbe es die Photovoltaik-Branche nicht. Sein Plan war immer klar: die kleine Photovoltaik-Industrie wettbewerbsfähig und Solarenergie zu einer der Hauptenergiequellen zu machen. Das ist und bleibt die Aufgabe von Q-Cells, und daher wird das Forschungszentrum des Unternehmens seinen Namen tragen“, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

20.08.2008 | Quelle: BMU; Q-Cells AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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