BSW-Solar: Solarwirtschaft erwartet 2008 neue Zubau-Rekorde

Für 2008 prognostiziert der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) ein Wachstum der neuinstallierten Solarstrom-Leistung von mindestens 35 Prozent und ein Absatzplus bei der Solarthermie von 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz von Solar-Heizungen werde sich im laufenden Jahr mit rund 1,6 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche gegenüber 2007 verdoppeln – und das trotz des Schattens der globalen […]

Für 2008 prognostiziert der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) ein Wachstum der neuinstallierten Solarstrom-Leistung von mindestens 35 Prozent und ein Absatzplus bei der Solarthermie von 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz von Solar-Heizungen werde sich im laufenden Jahr mit rund 1,6 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche gegenüber 2007 verdoppeln – und das trotz des Schattens der globalen Finanzkrise. „Die Solarbranche zeigt in diesem Jahr eine starke Performance und erarbeitet sich eine gute Position für 2009“, sagt Verbandsgeschäftsführer Carsten Körnig.
Auch für das kommende Jahr rechnet der BSW-Solar mit einem anhaltenden Branchenwachstum. Der Großteil der Verbandsmitglieder gehe vorerst von keinen gravierenden Auswirkungen der Finanzkrise auf ihre Geschäftstätigkeit aus, darauf deuteten unter anderem die jüngst vorgelegten Ausblicke der börsennotierten Photovoltaik-Unternehmen hin. Die in diesem Jahr neuinstallierte Photovoltaik-Leistung wächst laut BSW-Solar auf rund 1,5 Gigawatt (GW), ein Plus von 35 Prozent gegenüber 1,1 GW im Vorjahr. Der Finanzkrise und sinkenden Subventionen zum Trotz erwartet der BSW-Solar auch 2009 ein weiteres Anziehen der Nachfrage. Zuversichtlich stimmen den Verband ein nahezu ungebremster technologischer Fortschritt und sinkende Herstellungskosten.

EEG wirkt als Konjunkturstütze für die Branche und sichert die Kreditvergabe im Projektgeschäft
„Signale aus Industrie und Handwerk deuten darauf hin, dass die Preise für Solarstromanlagen im kommenden Jahr deutlich sinken werden. Die Preise für Solarstrom vom eigenen Dach nähern sich in Siebenmeilenstiefeln den herkömmlichen Stromtarifen für den privaten Verbraucher“, so Körnig. Im Rahmen einer aktuellen Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hat der Bundestag beschlossen, die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung für Solarstrom aus neu installierten Solarstromanlagen ab 1.1.2009 um rund acht Prozent zu senken.
„Die Zahlen bei Photovoltaik und Solarthermie zeigen, dass unsere Unternehmen bis jetzt vergleichsweise gut durch die Finanzkrise kommen und das Interesse der Bürger an sauberer Solarenergie ungebrochen ist. Vermutlich kann die Branche sogar von den in Krisenzeiten üblichen Investitionen in Sachwerte profitieren“, so Körnig. Stabilisierend wirke auf jeden Fall das Erneuerbare-Energien-Gesetz als Konjunkturstütze für den Sektor und als Sicherheit bei der Kreditvergabe im Projektgeschäft. Solaranlagen erreichen durch die staatlich garantierte Einspeisevergütung einen „Return on Investment“ in der zweiten Hälfte ihrer Laufzeit und exakte Ertragsprognosen vereinfachen die Kreditvergabe. Weitere Marktimpulse sollen von dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz ausgehen, das den verpflichtenden Einsatz regenerativer Energien bei Neubauten ab dem kommenden Jahr vorsieht.
Da jedoch nicht auszuschließen sei, dass eine negative Konjunkturentwicklung infolge der Finanzkrise im kommenden Jahr auch die Solarbranche erreicht, appelliert Körnig an die Politik: „Um Unsicherheit aus dem Markt zu nehmen, sollte die Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien ablegen. Es wäre fatal, wenn einzelne Politiker unter dem Vorwand der Finanzkrise die Klimaschutzziele aufs Eis legen wollen. Die Solarbranche ist einer der wenigen Wirtschaftszweige, die auch unter dem Eindruck der Finanzkrise investiert, Arbeitsplätze schafft und Deutschlands Spitzenposition bei Cleantech weltweit stärkt. Ein schneller Ausbau Erneuerbarer Energien ist ein gewaltiges Konjunkturprogramm.“
Derzeit arbeiten rund 60 000 Menschen in der deutschen Solarbranche bei Produzenten, Zulieferern, Projektierern, im Großhandel und in Handwerksunternehmen. Immer mehr Länder bieten attraktive Absatzmärkte für Solartechnik made in Germany. In den nächsten zwölf Jahren rechnet der Verband mit einem Anstieg der Exportquote bei der Photovoltaik von derzeit 46 auf 75 Prozent. Neben neuen Märkten wie Italien und der Tschechischen Republik rücken die USA verstärkt in das Visier der exportorientierten Solarunternehmen.
Bis Mitte dieses Jahrhunderts können nach Einschätzung des BSW-Solar bis zu ein Drittel des Strom- und Wärmebedarfs durch Solarenergie bereitgestellt werden.

18.11.2008 | Quelle: BSW-Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen