Greenpeace: Die Klimakrise ist gefährlicher als die Wirtschaftskrise

„Die Klimakrise ist langfristig gefährlicher als die Wirtschaftskrise. Es drohen Orkane und Überschwemmungen, Klimaflüchtlinge, das Auftauen der Arktis – die Folgen des Treibhauseffektes werden uns schneller ereilen als bislang angenommen“, sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace. „Die Regierung hat in der Bankenkrise schnell gehandelt, das muss sie endlich auch in der Klimakrise leisten. 2009 darf […]

„Die Klimakrise ist langfristig gefährlicher als die Wirtschaftskrise. Es drohen Orkane und Überschwemmungen, Klimaflüchtlinge, das Auftauen der Arktis – die Folgen des Treibhauseffektes werden uns schneller ereilen als bislang angenommen“, sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace. „Die Regierung hat in der Bankenkrise schnell gehandelt, das muss sie endlich auch in der Klimakrise leisten. 2009 darf keine Chance für Klimaschutz verspielt werden.“
Deutschland hat erklärt, 40 Prozent weniger CO2 im Jahr 2020 auszustoßen als 1990. Doch dies werde mit den derzeitigen Maßnahmen nicht gelingen, kritisiert die Umweltschutzorganisation. Denn im Jahr 2008 habe es erhebliche Rückschläge gegeben: Die EU-Regierungschefs hätten mit ihren im Dezember beschlossenen Maßnahmen zum Klimaschutz enttäuscht. Besonders Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe ihr Engagement aufgegeben und bewerte die Interessen einiger Wirtschaftsbranchen höher als die Bewältigung der Klimakrise.

Umwelt und Wirtschaft nicht gegeneinander ausspielen
„Umweltschutz und Wirtschaftswachstum dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es muss wesentlich mehr in erneuerbare Energien, in Gebäudedämmung, in energiesparende Elektrogeräte und effiziente PKW investiert werden. Hier liegen die Chancen für neue Arbeitsplätze und Exporte“, sagt Behrens. Die Regierung sollte zudem klima- und umweltschädliche Subventionen abbauen. Derzeit fördere sie Umweltzerstörung mit jährlich 42 Milliarden Euro, etwa durch die Nicht- oder Geringbesteuerung von klimaschädlicher Kohle. Der Atomausstieg dürfe nicht aufgeweicht werden, sondern sollte 2015 abgeschlossen sein, also deutlich schneller als bislang geplant, fordert Greenpeace. „Atomkraft kann das Klima nicht retten“, heißt es in der Greenpeace-Bilanz zur Klimapolitik des Jahres 2008.

Auf der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 müssten die Staaten konkrete Ziele vereinbaren, den Ausstoß von CO2 wirksam zu verringern. „Diese Konferenz muss als eine der wichtigsten internationalen Begegnungen eingeschätzt werden, die jemals stattgefunden haben wird. Die USA müssen sich dort endlich zu einem wirksamen Klimaschutz verpflichten“, erklaert Behrens.
Die Klimakampagne von Greenpeace hat sich 2008 gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke gerichtet. 25 Kohlekraftwerke sind in Deutschland geplant, sechs in Bau. Greenpeace ist gegen die großen Spritfresser der deutschen Autohersteller und gegen ihre steuerliche Bevorzugung als Dienstwagen vorgegangen. Ein wichtiger Erfolg: Auf dem UN-Gipfel zum Schutz der Artenvielfalt (CBD) konnte Greenpeace ein Finanzierungsprogramm zur Rettung der Urwälder anstoßen.

02.01.2009 | Quelle: Greenpeace e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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