Gutes Wetter für das Solar- und Wind-Kraftwerk? Erste Fachtagung für Energiemeteorologie

Wie viel Leistung ein Windpark oder ein Solar-Kraftwerk bringt, hängt von Windverhältnissen und Sonneneinstrahlung ab – und damit vom Wetter. Wie Wettervorhersagen für Energieversorger in Zukunft noch präziser werden können, das erörtern Wissenschaftler der Universität Oldenburg und Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft und Industrie bei der […]

Wie viel Leistung ein Windpark oder ein Solar-Kraftwerk bringt, hängt von Windverhältnissen und Sonneneinstrahlung ab – und damit vom Wetter. Wie Wettervorhersagen für Energieversorger in Zukunft noch präziser werden können, das erörtern Wissenschaftler der Universität Oldenburg und Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft und Industrie bei der ersten Fachtagung für Energiemeteorologie vom 20. bis zum 22. Januar 2009 im bayrischen Grainau. Auf der Tagung geht es vor allem darum, Verfahren vorzustellen, welche die für den Energiesektor relevanten meteorologischen Informationen besser und schneller zur Verfügung stellen. Diskutiert werden auch neue Forschungsansätze an der Schnittstelle zwischen Energieforschung und Meteorologie. Je mehr Windparks und Solar-Kraftwerke zur Stromversorgung beitragen, so Marion Schroedter-Homscheidt, Meteorologin beim Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des DLR, desto wichtiger sei für Kraftwerksbetreiber und Energieversorger das Wissen, welche Wind- oder Solarleistung zu welcher Zeit zu erwarten ist.

Informationen, die für die Wettervorhersage bislang keine Rolle gespielt haben
Abhängig von Wetter und Klima sind nicht nur die Erträge aus Wind- und Sonnenenergie, sondern auch aus den erneuerbaren Energien Wasserkraft und Bioenergie. Zudem schwankt der tägliche Energiebedarf der Verbraucher je nach Temperatur und Witterungslage und ist damit ebenfalls ein Thema der Tagung. Als anwendungsorientiertes Forschungsfeld richtet sich die Energiemeteorologie nach den Bedürfnissen der künftigen Energieversorgung. Dabei geht es unter anderem um Informationen, die in der Meteorologie für die Wettervorhersage bislang keine Rolle gespielt haben. „Für Offshore-Windparks sind beispielsweise die Windgeschwindigkeiten in 50 bis 150 Metern Höhe wichtig; dort wurden in der Vergangenheit kaum Daten erhoben“, erläutert Dr. Detlev Heinemann, Leiter der Arbeitsgruppe Energiemeteorologie an der Universität Oldenburg. „Die durch Windturbulenzen verursachten Materialbelastungen sind wesentlich für die Lebensdauer von Windenergieanlagen. Hierzu wissen wir noch zu wenig.“

Virtuelles Institut für Energiemeteorologie
Ziel sei, die Auswirkungen von Wetter und Klima auf das gesamte Energieversorgungssystem möglichst genau zu beschreiben und vorherzusagen. Zu diesem Zweck haben sich Oldenburger Wissenschaftler mit Experten des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums (DFD) und der DLR-Institute für Physik der Atmosphäre und Technische Thermodynamik zu einem interdisziplinären, virtuellen Institut für Energiemeteorologie (vIEM) zusammengeschlossen.
Weitere Informationen: http://www.energiemeteorologie.de/index.html

21.01.2009 | Quelle: Universität Oldenburg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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