Neue Photovoltaik-Studie: Amorphes Silizium wird den Dünnschicht-Markt weiterhin beherrschen

Laut NanoMarkets, einem Wirtschaftsanalyse-Unternehmen mit Sitz in Glen Allen im US-Bundesstaat Virginia, wird amorphes Silizium (a-Si), ein Material, das seit den späten 1970er Jahren verwendet wird, den Markt der Dünnschicht-Photovoltaik noch etliche Jahre dominieren. NanoMarkets geht davon aus, dass das Marktvolumen der Dünnschicht-Photovoltaik auf der Grundlage von amorphem Silizium von gegenwärtig 1,3 Milliarden US-Dollar (knapp […]

Laut NanoMarkets, einem Wirtschaftsanalyse-Unternehmen mit Sitz in Glen Allen im US-Bundesstaat Virginia, wird amorphes Silizium (a-Si), ein Material, das seit den späten 1970er Jahren verwendet wird, den Markt der Dünnschicht-Photovoltaik noch etliche Jahre dominieren. NanoMarkets geht davon aus, dass das Marktvolumen der Dünnschicht-Photovoltaik auf der Grundlage von amorphem Silizium von gegenwärtig 1,3 Milliarden US-Dollar (knapp eine Milliarde Euro) auf 4,1 Milliarden Dollar (rund 3 Milliarden Euro) im Jahr 2014 wachsen wird.
Das ist eines der zentralen Ergebnisse des neuesten Berichts von NanoMarkets mit dem Titel „Materials Markets for Thin-Film Silicon Photovoltaics“. Die Studie ist Teil einer Serie zu den sich neu formierenden Solar-Märkten. Amorphes Silizium verbindet die Vorteile der Dünnschicht-Technologie – zum Beispiel geringerer Materialeinsatz und niedrigeres Gewicht, Flexibilität und Kostensenkungspotenzial – mit den bekannten Vorzügen einer ausgereiften Technologie mit etablierten Produktionsverfahren und bewährtem Equipment. Schon jetzt seien große Fertigungskapazitäten für a-Si-Module vorhanden und noch größere Kapazitäten im Aufbau begriffen, berichtet NanoMarkets.
Der a-Si Anteil werde im Vergleich zu anderen Dünnsichttechnologien zwar leicht abnehmen, doch nur langsam, betont NanoMarkets. Gegenwärtig hat die a-Si-Technologie einen Marktanteil von rund 54 %, bezogen auf die Umsätze. Im Jahr 2011 wird er laut NanoMarkets nur wenig geringer sein und bei 47 % liegen. Außerdem sei die Photovoltaikproduktion auf Grundlage von amorphem Silizium das Verfahren, welches die meisten Unternehmen wählen, die neu in den Dünnschicht-Markt einsteigen, da sowohl die Produktionsanlagen als auch das Material am Markt verfügbar seien.

Auf dem Weg zu Wirkungsgraden in der Größenordnung von 15 %
Die Marktchancen von Modulen auf Basis von amorphem Silizium seien bislang durch deren niedrigen Wirkungsgrad behindert worden, doch NanoMarkets ist überzeugt, dass die Weiterentwicklung von a-Si-Solarzellen mit höherem Wirkungsgrad der Schlüssel sein wird, um die führende Rolle im Markt der Dünnschicht-Photovoltaik beizubehalten. Potenzial zu Steigerung der Wirkungsgrade sieht NanoMarktes in der Optimierung der Beschichtungsverfahren für Tandem-Solarzellen und Oberflächenstrukturierung der TCO-Schichten. Diese lichtdurchlässigen Schichten (Transparent Conductive Oxide) fungieren bei Dünnschicht-Siliziummodulen als Elektroden sowie als „Lichtfänger“ und stellen damit eine Schlüsselkomponenten dar, deren Optierung die Absorption der Sonnenstrahlung und damit den Wirkungsgrad der Solarzellen steigern kann. Weitere Entwicklungsmöglichkeiten sieht NanoMarkets im Übergang zu nanostrukturiertem Silizium, einschließlich der Verwendung von Silizium-Nanodrähten, und so genannter Quantenpunkt-Absorber, die den Weg zu Wirkungsgraden in der Größenordnung von 15 % weisen könnten.

Flexible Trägermaterialien bauen ihren Marktanteil aus
Wegen der Marktdominanz von a-Si setzen viele Dünnschicht-Hersteller auf diese Technologie, der Großteil davon produziert Module auf Glassubstraten. NanoMarkets erwartet jedoch im aktuellen Report, dass neue Unternehmen die Chance ergreifen, mit flexiblen Trägermaterialien zu arbeiten. Dieses Verfahren nutzen bereits produzierende Unternehmen kaum und NanoMarkets erwartet, dass a-Si-Zellen auf flexiblen Substraten ihren Marktanteil von im Jahr 2011 erwarteten 178,5 Millionen US-Dollar (132 Mio. €) bis 2016 auf 673,8 Millionen Dollar (rund 500 Mio. €) ausbauen.

CdtE und CIGS auf dem Vormarsch
Noch dominiert die a-Si-Technologie den Dünnschichtmarkt, aber Module auf der Grundlage von Cadmiumtellurid (CdTe) holen auf. Am Ende des Prognosezeitraums werden weitere Technologien die Dünnschicht-Photovoltaik prägen, besonders CIGS-Module (Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid). Aber auch die Organische Photovoltaik und Farbstoffsolarzellen könnten eine bedeutende Rolle spielen, erwartet NanoMarkets.
Die neue NanoMarkets-Studie „Materials Markets for Thin-Film Silicon Photovoltaics“ untersucht und quantifiziert die Chancen neuer Materialien für Zulieferer und Anlagenbauer als Ergebnis der Technologieentwicklung hin zur „Photovoltaik der Dritten Generation“. Die Studie konzentriert sich auf die Halbleiter-Absorbermaterialien, bezieht aber auch Elektroden, die Verkapselung der Solarzellen oder Nichtleiter ein, die allesamt für die Leistung von Dünnschichtmodulen entscheidend sind. Die Studie beginnt mit einer Bestandaufnahme des Marktes für siliziumbasierte Photovoltaik und enthält auch Profile führender Zulieferer für Dünnschichtproduzenten.
Weitere Informationen: www.nanomarkets.net

30.03.2009 | Quelle: NanoMarkets LC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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