EUROSOLAR veröffentlicht Landkarten mit geplanter CO2-Pipeline und vermuteten CO2-Endlagerstätten

EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer warnt davor, die Technologie der Abscheidung und Verpressung des Klimakillers Kohlendioxid (CO2) weiter zu betreiben und aus Steuergeldern mitzufinanzieren: „RWE behauptet in der Eigenreklame, voRWEg zu gehen, ist aber in Wahrheit auf einem IrRWEg“, sagte Scheer am 12.05.2009 in Berlin. „Der Transport quer durch unser Land und die unterirdische Endlagerung von Kohlendioxid […]

EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer warnt davor, die Technologie der Abscheidung und Verpressung des Klimakillers Kohlendioxid (CO2) weiter zu betreiben und aus Steuergeldern mitzufinanzieren: „RWE behauptet in der Eigenreklame, voRWEg zu gehen, ist aber in Wahrheit auf einem IrRWEg“, sagte Scheer am 12.05.2009 in Berlin. „Der Transport quer durch unser Land und die unterirdische Endlagerung von Kohlendioxid sind eine Bedrohung der Zivilisation über Jahrtausende. Das CO2 darf nie wieder heraus! Die Bundesrepublik Deutschland ist kein Abenteuerspielplatz von RWE und Vattenfall.“ Auf einer Landkarte, die im Internet veröffentlicht ist (www.eurosolar.org), stellt EUROSOLAR schematisch dar, wo die CO2-Rohrleitung entlang geführt werden könnte. Berührt wären 30 Landkreise vom Rhein-Erft-Kreis bis zum schleswig-holsteinischen Nordfriesland sowie 32 Bundestagwahlkreise.
In einer zweiten Karte ist skizziert, in welchen Landstrichen die Interessenten an Abtrennung und Endlagerung von CO2 aus Kohlekraftwerken – hautsächlich RWE und Vattenfall – unterirdische Speichermöglichkeiten vermuten. Hiervon sind laut EUROSOLAR 63 Landkreise betroffen. Die von EUROSOLAR erstmals öffentlich als Landkarten sichtbar gemachten Planspiele beruhen auf Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sowie des Informationszentrums Klima (IZ Klima), heißt es in der EUROSOLAR-Pressemitteilung.

CO2-Pipeline von Nordrhein-Westfalen bis an die Nordsee
Nach den Plänen soll die CO2-Pipeline von einem RWE-Braunkohlekraftwerk in Hürth bei Köln durch teilweise dicht besiedelte Gebiete Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens und Schleswig-Holsteins bis an die Nordsee vor der Insel Sylt oder in Richtung Ostsee nach Ostholstein verlaufen, berichtet EUROSOLAR. Durch ein mehrere hundert Kilometer langes, einen halben Meter dickes Rohr wolle der Energiekonzern tonnenweise CO2 in bis zu tausend Meter tiefe unterirdische Endlager pumpen. Vattenfall betreibt bereits ein Pilotprojekt in der Nähe von Potsdam.

Hermann Scheer: unterirdische CO2-Speicher behindern erneuerbare Energien
„Unsere Absicht ist, frühzeitig darauf hinzuweisen, in welchen Regionen und Orten sich Proteste und Widerstand gegen die Absichten der Energiekonzerne erheben werden“, erläuterte EUROSOLAR-Präsident Scheer. Auf keinen Fall dürfe durch die Erkundung und Erprobung einer Endlagerung von Abscheidungen fossiler Brennstoffe die Gewinnung von Erdwärme blockiert werden. „Es wäre fatal, mit risikoreichen unterirdischen Giftspeichern eine überholte Energieversorgung aus unflexiblen Großkraftwerken fortzusetzen und die Kohle zu privilegieren. Stattdessen müssen wir erneuerbaren Energien Vorrang einräumen und zukunftsweisende Entwicklungen wie die Geothermie voranbringen, die aber durch unterirdische CO2-Speicher behindert würde“, betont Scheer.
Die Karten sind veröffentlicht unter www.eurosolar.org.

13.05.2009 | Quelle: EUROSOLAR e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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