Greenpeace und Club of Rome: Neue Studie zeigt ökonomisches Potenzial von solarthermischen Kraftwerken

Laut einer neuen Studie, die Greenpeace und der Club of Rome Deutschland am 02.07.2009 in Berlin vorgestellt haben, können deutsche Unternehmen durch den weltweiten Bau solarthermischer Kraftwerke von 2010 bis 2050 mit einer Wertschöpfung von bis zu zwei Billionen Euro profitieren. Allein im Jahr 2050 würden für den Bau der Kraftwerke etwa 240.000 Arbeitskräfte benötigt, […]

Laut einer neuen Studie, die Greenpeace und der Club of Rome Deutschland am 02.07.2009 in Berlin vorgestellt haben, können deutsche Unternehmen durch den weltweiten Bau solarthermischer Kraftwerke von 2010 bis 2050 mit einer Wertschöpfung von bis zu zwei Billionen Euro profitieren. Allein im Jahr 2050 würden für den Bau der Kraftwerke etwa 240.000 Arbeitskräfte benötigt, heißt es in der Pressemitteilung. Deutsche Großunternehmen kündigten bereits an, die Umsetzung des DESERTEC Konzepts zu prüfen. Am 13. Juli hat die Münchener Rück zu einem Gründungstreffen der Initiative geladen. Greenpeace und der Club of Rome fordern die Bundesregierung auf, die Wettbewerbschancen für erneuerbare Energien zu verbessern und das Thema Wüstenstrom auf die Agenda des G-8 Gipfels zu setzen.

Solarkraftwerke in Wüsten sollen den dezentralen Ausbau von Wind und Sonne ergänzen
„Erneuerbare Energien sind ökologisch wie ökonomisch von herausragender Bedeutung. Die Pläne für Wüstenstrom zeigen, dass die Zeit für Atomkraft und Kohle bald vorbei ist. Solarthermische Kraftwerke können nach Windkraft und Photovoltaik zum dritten deutschen Exportschlager im Bereich der Öko-Energien werden“, erklärt Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace. „Die Klimaveränderung erzwingt einen weltweit noch schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energien.“ Solarkraftwerke in Wüsten sollen den dezentralen Ausbau von Wind und Sonne ergänzen. Eine dezentrale Energiewirtschaft finde im Vergleich zu Großkraftwerken vor Ort statt. Die Energie werde lokal produziert und verbraucht. Mit dem gesamten Mix aus erneuerbaren Energien könne weltweit der Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft beschleunigt werden.

Zwei Millionen Arbeitsplätze im Jahr 2050
Laut der neuen Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie können deutsche Generalunternehmer, verantwortlich für die Konzeption, Planung und den Bau der solarthermischen Kraftwerke, ihre starke Marktstellung weiter ausbauen. Das gilt ebenso für Firmen, die Receiver, Spiegel oder Turbinen zuliefern. Die Zahl der Beschäftigten jener deutschen Unternehmen könnte gemessen an der weltweiten Beschäftigung einen Anteil von über 40 Prozent betragen. Weltweit sind laut Studie im Jahr 2050 bis zu 582.000 Arbeitsplätze möglich. Die Untersuchung bezieht sich auf die durch den Bau der Kraftwerke geschaffene Wertschöpfung bzw. Arbeitsplätze. Die Zahl der Beschäftigten, die zusätzlich durch den Betrieb der Anlagen entstehen könnte, liege weltweit etwa dreimal höher, heißt es in der Pressemitteilung. Für den Bau und den Betrieb werden im Jahr 2050 weltweit etwa zwei Millionen Arbeitsplätze nötig sein, so eine bereits vor einigen Wochen veröffentlichte Studie von Greenpeace.

Max Schön: Mit Wüstenstrom könnte eine mit der Automobilindustrie vergleichbare Leitindustrie entstehen
„Deutschland kann von Solarkraftwerken in Wüsten einen doppelten Nutzen erzielen: Bereits heute als Exporteur grüner Technologie und in absehbarer Zeit als Importeur sauberen Wüstenstroms. Mittelständische Unternehmen und Konzerne erhalten eine hervorragende Perspektive“, erklärt Max Schön, Präsident des Club of Rome und Aufsichtsratsmitglied der DESERTEC Foundation. „Zukünftig kann Deutschland sogar mit allen erneuerbaren Energien über eine Million Arbeitsplätze schaffen. Damit könnte eine mit der Automobilindustrie vergleichbare Leitindustrie entstehen.“ Das DESERTEC Konzept sieht für Nordafrika und den Nahen Osten vor, zunächst den eigenen Energiebedarf klimafreundlich zu decken. Darüber hinaus können die Regionen Strom in den Norden exportieren. Greenpeace und der Club of Rome Deutschland fordern gemeinschaftliche Konzepte für den Bau von Solarkraftwerken. Deutschland und Europa sollten Hand in Hand mit den Staaten Nordafrikas und Nahen Ostens einen Fahrplan für den Bau von Wüstenkraftwerken und dem erforderlichen Stromverbundnetz erarbeiten.

03.07.2009 | Quelle: Greenpeace e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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