Manz Automation AG: Umsatzrückgang bedingt durch Marktsituation der Solar-Industrie

Die Manz Automation AG, weltweiter Technologieanbieter für die Photovoltaik- und LCD-Industrie, hat im ersten Halbjahr 2009 Umsatzerlöse von 28,28 Millionen Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 101,6 Mio. €). Gleichzeitig lag die Gesamtleistung bei 38,11 Millionen Euro nach 102,44 Mio. € in den ersten sechs Monaten 2008. Der deutliche Rückgang der Geschäftsergebnisse sei vor allem durch die aktuelle […]

Die Manz Automation AG, weltweiter Technologieanbieter für die Photovoltaik- und LCD-Industrie, hat im ersten Halbjahr 2009 Umsatzerlöse von 28,28 Millionen Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 101,6 Mio. €). Gleichzeitig lag die Gesamtleistung bei 38,11 Millionen Euro nach 102,44 Mio. € in den ersten sechs Monaten 2008. Der deutliche Rückgang der Geschäftsergebnisse sei vor allem durch die aktuelle Marktsituation der Solar-Industrie bedingt, betont das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Durch die Finanzkrise seien seit Herbst letzten Jahres nahezu alle geplanten Neu- und Erweiterungsinvestitionen in Photovoltaik-Produktionsstätten gestoppt worden.
Positive Anzeichen setzten im zweiten Quartal 2009 dagegen in der LCD-Industrie ein. Unter anderem aufgrund des chinesischen Konjunkturprogramms erhöhte sich die Nachfrage in diesem Segment spürbar. Die Auslastung in diesem Geschäftsbereich werde daher im zweiten Halbjahr bereits wieder deutlich zunehmen.
Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verzeichnete der Konzern im Berichtszeitraum einen Rückgang auf minus 12,56 Millionen Euro (Vorjahr: 12,02 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) reduzierte sich auf minus 12,11 Millionen Euro nach plus 11,38 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Daraus resultiert ein Periodenergebnis im Konzern von minus 9,82 Millionen Euro nach einem Überschuss von 8,82 Mio. € im Vorjahr. Dies entspricht nach den ersten sechs Monaten 2009 einem Ergebnis je Aktie von minus 2,08 € (Vorjahr: plus 2,41 €). Im selben Zeitraum verminderte sich der operative Cash Flow auf minus 2,89 Millionen Euro(Vorjahr: minus 1,21 Mio. €).
Nach dem abgelaufenen ersten Halbjahr 2009 verfüge die Gesellschaft zum Stichtag 30. Juni 2009 weiterhin über eine sehr solide Bilanz, so das Unternehmen. Mit einer Eigenkapitalquote von 77 % und liquiden Mitteln in Höhe von rund 59 Millionen Euro sieht sich die Manz Automation sehr gut gerüstet, um die langfristige Strategie auch in der derzeitigen Marktphase zielgerichtet umzusetzen. Somit sei der Konzern in der Lage, die F&E-Aktivität auch künftig mit Entschlossenheit voranzutreiben, um die notwendigen Innovationen für die nächsten Generationen von Maschinen für die Solar- und LCD-Industrie zu entwickeln.

Erschwerte Finanzierung für Photovoltaik-Produktionslinien und volle Lager
Die aktuell schwierige Marktsituation für die Photovoltaik-Industrie resultiere vor allem aus der Finanzkrise und der damit deutlich erschwerten Finanzierung für Produktionslinien und Solaranlagen, betont Manz. Zugleich hätten sich die Lagerbestände der Kunden aufgrund der fehlenden Nachfrage nach Solarmodulen deutlich erhöht. Entsprechend sei auch die Manz Automation mit Auftragsverschiebungen durch Kunden im laufenden Jahr konfrontiert, während Auftragsstornierungen bislang weitgehend ausgeblieben seien. Der Auftragsbestand belief sich zum Stichtag 30. Juni 2009 auf 87,5 Millionen Euro.

Manz: Aufschwung der Solarindustrie in der zweiten Jahreshälfte 2009 weniger wahrscheinlich
„In Abhängigkeit vom schwer zu prognostizierenden Zeitpunkt bis zum wieder einsetzenden Aufschwung der Solarbranche ergeben sich für Manz verschiedene Szenarien für das Geschäftsjahr 2009. Sollten die derzeitigen Auftragsbestände in diesem Jahr vollständig von den Kunden abgerufen werden, bleibt das bisher kommunizierte Ziel, ein ausgeglichenes EBIT im Gesamtjahr 2009 zu erwirtschaften, weiterhin realistisch. Dies setzt jedoch einen kräftigen Aufschwung der Solarindustrie in der zweiten Jahreshälfte 2009 voraus, dessen Wahrscheinlichkeit in den vergangenen Wochen abgenommen hat. Sollte dieser Aufschwung ausbleiben, ist ein ausgeglichenes operatives Ergebnis im Gesamtjahr nicht mehr zu erwarten“, heißt es in der Pressemitteilung.
Dieter Manz, Vorstandsvorsitzender der Manz Automation AG, blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Wir haben die Zeichen der Zeit früh erkannt und unsere Kosten durch Kurzarbeit und Anpassung der Kapazitäten reduziert. Die im letzten Jahr getätigten Investitionen in neue Produktionsstandorte in der Slowakei, in Taiwan und in China werden uns helfen, die Kosten deutlich zu senken und unsere Wettbewerbsposition weiter auszubauen. 2009 liegt der Fokus auf Forschung und Entwicklung. Mit unseren Innovationen ermöglichen wir unseren Kunden hocheffiziente und kostengünstige Produktionsprozesse, um die gesunkenen Modulpreise kompensieren zu können. Damit wird die Manz Automation für den nächsten Innovationszyklus der Hersteller gut gerüstet sein und vom kommenden Aufschwung deutlich profitieren können.“
Die Anfang des Jahres begonnene Diversifizierung in den Bereich der Produktionstechnik für Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos trägt nach Angaben des Unternehmens bereits erste Früchte und werde schon im zweiten Halbjahr 2009 einen positiven Beitrag zum Umsatz und Ergebnis leisten.
Der vollständige 6-Monatsbericht 2009 steht auf der Internetseite des Unternehmens zur Verfügung im Bereich „Investor Relations“

13.08.2009 | Quelle: Manz Automation AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen