Positives Image für ehemalige Mülldeponie: Solarpark im Schwarzwald gewinnt Strom aus der Sonne

Auf der ehemaligen Mülldeponie des Landkreises Freudenstadt nahe Horb-Rexingen produziert das Unternehmen DEGERenergie Solarstrom für rund 800 Vier-Personen-Haushalte. Photovoltaik-Module, die dem Lauf der Sonne folgen, fangen im Solarpark Rexingen mehr Energie ein als starr installierte Module. Der schwäbische Unternehmer Artur Deger hat aus dieser Idee ein Unternehmen gemacht, das heute nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei […]

Auf der ehemaligen Mülldeponie des Landkreises Freudenstadt nahe Horb-Rexingen produziert das Unternehmen DEGERenergie Solarstrom für rund 800 Vier-Personen-Haushalte. Photovoltaik-Module, die dem Lauf der Sonne folgen, fangen im Solarpark Rexingen mehr Energie ein als starr installierte Module. Der schwäbische Unternehmer Artur Deger hat aus dieser Idee ein Unternehmen gemacht, das heute nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Nachführsystemen für Solarstromanlagen ist. 66 Photovoltaik-Nachführsysteme hat das Unternehmen DEGERenergie auf der ehemaligen Deponie am Rande des Schwarzwalds installiert. Sie erzeugen nach Angaben des Unternehmens jährlich rund 300.000 Kilowattstunden Solarstrom – genügend, um rund 800 Vier-Personen-Haushalte komplett mit Elektrizität zu versorgen.

Dabei spielt die Technologie von Artur Deger eine nicht unwesentliche Rolle. Denn durch die patentierte, sensorgesteuerte Nachführung von DEGERenergie zapfen die Solarmodule der Sonne nach Angaben des Unternehmens rund 40 Prozent mehr Energie ab als starr installierte Photovoltaik-Anlagen Ohne diese optimierte Nachführung würde die Ausbeute nicht für 800, sondern nur für rund 570 Haushalte reichen, betont DEGERenergie in einer Pressemitteilung.

Sensorsteuerung passt sich schwierigem Gelände an
Im Falle der Rexinger Deponie galt es, mit einem weichen Untergrund und unebenem Gelände klar zu kommen. „Wir haben deshalb überwiegend unsere kleineren einachsigen Systeme vom Typ „TOPtraker 8.52 installiert und sie auf oberirdische Fundamente gesetzt“, erklärt Artur Deger, Gründer und Geschäftsführer von DEGERenergie. Wenn sich das Gelände im Lauf der Jahre senke oder ungleichmäßig setze, ließen sich die Fundamente problemlos korrigieren. 54 TOPtraker stehen in Rexingen. Jeder von ihnen ist für bis zu 8,5 Quadratmeter Modulfläche und eine Solarleistung bis zu 1.290 Watt (Wp) ausgelegt. Zusätzlich hat DEGERenergie zwölf zweiachsige Systeme vom Typ DEGERtraker 7000NT am Nordhang der Deponie installiert. „Hier brauchten wir wegen der Nordausrichtung größere Anlagen mit höheren Masten. Diese haben wir mit großflächigen Betonfundamenten zwei Meter tief im Erdreich fixiert“. Der DEGERtraker 7000NT ist für bis zu 60 Quadratmeter Modulfläche konzipiert und bringt damit bis zu 9.000 Wp Leistung.
Vor allem zweiachsige Systeme wie der 7000NT spielen bei einem Untergrund, der sich noch setzt, den Vorteil der patentierten, intelligenten Steuerung aus. Artur Deger: „Wenn sich der Boden so verändert, dass unsere Anlagen in Schräglage kommen, dann gleicht die Sensorsteuerung dies einfach aus – wir können so eine Neigung von 20 oder sogar 30 Grad ohne irgendwelche baulichen Maßnahmen neutralisieren. Die Steuerung richtet die Modulfläche dennoch immer punktgenau aus.“ Das von Artur Deger entwickelte Steuermodul DEGERconecter wurde im Jahr 2001 mit dem Erfinderpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Großes Interesse bei Deponie-Betreibern
Ein solch effizienter Umgang mit Energie bringt nicht nur höhere Erträge, er verkürzt auch die Amortisationszeit und sorgt für eine günstige Umwelt/Energie-Bilanz. Artur Deger: „Mit unseren Nachführsystemen hat ein Solarpark wie der in Rexingen nach rund drei Jahren so viel Energie aus der Sonne gewonnen wie für die Herstellung der gesamten Anlage – also die gesamte Infrastruktur mit Betonbauten, Stahlkonstruktionen und Verkabelung – verbraucht wurde.“
„Die Betreiber stillgelegter Deponien, in der Regel Städte, Gemeinden oder Kreise, stehen einer Nutzung des Geländes als Solarpark meist sehr aufgeschlossen gegenüber“, weiß Firmenchef Deger. „Schließlich überträgt man damit einem sonst kaum nutzbaren Gelände eine wirklich sinnvolle Aufgabe und nimmt vom Parkbetreiber sogar noch Pacht ein. Vom Imagegewinn ganz zu schweigen.“
Dies bestätigt auch Udo Großwendt, Technischer Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises Freudenstadt, Besitzer der Deponie in Rexingen: „Die Aufstellung von Solarmodulen auf der inzwischen stillgelegten Deponie ist eine der wenigen Möglichkeiten der Flächennutzung nach Beendigung des Deponiebetriebs.“ Außerdem profitiere der Landkreis „von einem jährlichen Entgelt für die in Anspruch genommene Fläche und der Tatsache, dass für uns die landschaftsgärtnerischen Pflegearbeiten im Bereich der Module entfallen.“
DEGERenergie auf der 24. EU PVSEC (21. – 25. September 2009)
European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition
Halle B4U, Stand 87

20.09.2009 | Quelle: DEGERenergie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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