Indien: Minister für Neue und Erneuerbare Energien kommentiert nationale „Solar-Mission“

Dr. Farooq Abdullah, Minister für Neue und Erneuerbare Energien, berichtete am 23.11.2009 im indischen Unterhaus Lok Sabha über die „Jawaharlal Nehru National Solar Mission“. Der Minister erklärte, dass die indische Regierung im Zuge dieser historischen und weit reichenden Initiative einem neuen Gesetz zur Entwicklung der Solarenergie-Nutzung im Land zugestimmt habe. „Diese Mission ist eine von […]

Dr. Farooq Abdullah, Minister für Neue und Erneuerbare Energien, berichtete am 23.11.2009 im indischen Unterhaus Lok Sabha über die „Jawaharlal Nehru National Solar Mission“. Der Minister erklärte, dass die indische Regierung im Zuge dieser historischen und weit reichenden Initiative einem neuen Gesetz zur Entwicklung der Solarenergie-Nutzung im Land zugestimmt habe. „Diese Mission ist eine von acht Schlüsselmissionen unseres Landes, die gemeinsam den nationalen Klimaschutzaktionsplan Indiens bilden“, sagte Minister Abdullah. „Sie hat zwei Ziele: die Gewährleistung der langfristigen Energiesicherheit und den Schutz der Umwelt in Indien“.
Unter Berücksichtigung schwindender fossiler Treibstoffe und der beschränkten Verfügbarkeit herkömmlicher Energiequellen sei die Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energien dringend geboten. Solarenergie sei eine langfristig nachhaltige Lösung für Indien, auch weil die Sonneneinstrahlung besonders hoch ist.

Bis zu 20.000 MW Solar-Kapazität bis 2022 geplant
Die Solar-Mission soll laut Minister Abdullah in drei Phasen umgesetzt werden. Ziel seien 20.000 Megawatt (MW) installierter Leistung bis zum Jahr 2022. Der Preis für Solarstrom soll laut Minister Abdullah aufgrund der verbreiteten Nutzung und dank technischer Fortschritte zum Ende der Kampagne Netzparität erreicht haben. Danach sei eine beschleunigter und umfangreicherer Ausbau von Solar-Technologien möglich. „Es ist von großer Bedeutung, was wir in den kommenden drei bis vier Jahren unternehmen, um eine gute Grundlage für die Erreichung unseres ehrgeizigen Ziels zu schaffen“, sagte Minister Abdullah. „Für die erste Phase der Mission hat die Regierung deshalb netzgekoppelten Solar-Projekten mit einer Nennleistung von 1.100 MW und Insellösungen mit 200 MW zugestimmt, wobei sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie eingesetzt werden sollen. Zusätzlich wird die Mission sich auf Forschung und Entwicklung sowie auf die Schulung von Arbeitskräften konzentrieren, um die Fähigkeiten Indiens auf diesen Gebieten zu stärken, und um die heimische Wirtschaft in die Umsetzung der Mission einzubeziehen“.

Einspeisetarife sollen günstiges Investitionsklima schaffen und breite Umsetzung von Solar-Projekten ermöglichen
Die Solar-Mission werde investitionsfreundliche Bedingungen sowie ein reduziertes Geschäftsrisiko ermöglichen und gleichzeitig einen wirtschaftlich interessanten, planbaren und ausreichend lange andauernden Einspeisetarif für Solarenergie schaffen, kündigte der Minister an. Die für den Handel mit Strom zuständige Abteilung des größten indischen Energieversorgers soll auf Anweisung der Regierung für die Abnahme des Solarstroms verantwortlich sein, der von unabhängigen Produzenten erzeugt werden soll. Die Einspeisetarife sollen von der zentralen Regulierungsbehörde festgelegt werden. Die Solar-Mission umfasst laut Minister Abdullah auch eine umfangreiche Initiative für dachmontierte Photovoltaik-Anlagen, für die der Solarstrom-Einspeisetarif ebenfalls gelten soll.

Solarthermie- und Photovoltaik in Ballungszentren und auf dem Land
„Es gibt verschiedene Solar-Inselanwendungen, die schon jetzt oder bald kommerziell genutzt und schnell verbreitet werden können“, erklärte Minister Abdullah. „Das erfordert aber regulatorische Maßnahmen, finanzielle Anreize sowie eine Medienkampagne. Solarthermische Anwendungen wie Wassererhitzer fallen in diese Kategorie. Solar-Beleuchtung für ländliche und abgelegene Gebiete wird bereits in mehreren Regionen des Landes gewerblich vertrieben. So können wir unserer Landbevölkerung helfen“. Die Solar-Mission werde sich außerdem auf die Forschung und Entwicklung konzentrieren, um die speziellen Herausforderungen der Solarenergie-Nutzung in Indien zu bewältigen. „Wir müssen sowohl unsere verfügbaren Arbeitskräfte als auch unsere finanziellen Ressourcen einsetzen, um die wissenschaftliche Infrastruktur des Landes zu stärken. Wir wollen verschiedene Interessengruppen zur Fortbildung unserer Arbeitskräfte und für eine Ausweitung unserer Fähigkeiten mit ins Boot nehmen“, schloss Abdullah.

01.12.2009 | Quelle: mnes.nic.in | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen