Wissenschaftler: Wesentlich strengere Umweltziele sind wirtschaftlich vertretbar und lohnend
Das Stockholmer Umweltinstitut (SEI), das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sowie das Energy and Resources Institute (TERI) haben im Dezember 2009 eine Prognose für ein sicheres Klima sowie eine Synthese der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Klimawandel, Umwelt und Entwicklung veröffentlicht. Die Prognose wurde auf einer Pressekonferenz beim UN Klimagipfel (COP 15) vorgestellt. Sie stellt eine präzise Diagnose des Zustands der Biosphäre und beobachtete Trends sowie einen Aktionsplan vor, der in Einklang stehe mit der Begrenzung des Anstiegs der globalen Temperatur um 2 Grad Celsius, Billigkeit und wirtschaftlicher Entwicklung. Die zentralen Schlussfolgerungen sind unter anderem, dass sich abzeichnende wissenschaftliche Ergebnisse nahelegen, dass die vorgelegten Ziele für die Reduzierung der Emission von Treibhausgasen (THG) nicht im Einklang mit dem ausdrücklichen politischen Willen stehen, die Menschheit gegen die hohen Risiken verheerender Klimafolgen und gegen die erheblichen Risiken einer sich selbst verstärkenden globalen Erwärmung zu schützen.
Klimaschutz ist technisch machbar, wirtschaftlich erschwinglich – und sogar rentabel
Ausgehend von dem zur Verfügung stehenden Kohlenstoff-Emissionsbudget, und um die Erwärmung unter 2 Grad Celsius zu halten, müssten die globalen THG-Emissionen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach 2015 ganz extrem schnell sinken und Mitte des Jahrhunderts praktisch auf Null fallen, so das Fazit der Wissenschaftler. Es besteht kein Hinweis darauf, dass es nicht möglich sei, sich dieser Herausforderung zu stellen. Ganz im Gegenteil, das stetig steigende Volumen analytischer Arbeiten, die solche Szenarien auf globaler und regionaler Ebene untersuchen, legten nahe, dass es nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich erschwinglich und sogar rentabel sei, heißt es in der Pressemitteilung der Forscher. Johan Rockstrom, geschäftsführender Direktor des Stockholmer Umweltinstituts: „Die Prognose greift frontal die Problematik eines fairen Deals auf und beschreibt weiter einige der Möglichkeiten, wie Emissionsreduzierungen praktisch und wirtschaftlich in Industrie- und Entwicklungsländern möglich sind“.
Die Prognose wurde durch eine Gruppe weltweit führender Wissenschaftler und Forscher im Bereich Klimawandel erarbeitet, darunter Professor John Schellnhuber (PIK), Professor Johan Rockstrom (SEI), Professor Nebojsa Nakicenovic (IIASA), Dr. Leena Srivastava (TERI) und Professor V. Ramanathan (Scripps Institution of Oceanography). Sie wurde ferner durch das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik und führende Klimaforscher wie Professor Matt England (University of New South Wales) und Professor Jim McCarthy (Harvard) befürwortet.
Die Studie kann heruntergeladen werden unter http://www.sei-international.org.
01.01.2010 | Quelle: Stockholmer Umweltinstitut (SEI), Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Energy and Resources Institute (TERI) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH
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