Neue Studie zu Klimaschutzmaßnahmen in Niedersachsen

Welche Maßnahmen das Land Niedersachsen ergreifen könnte, um den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) zu reduzieren, zeigen Wissenschaftler der Universität Göttingen in einer Studie zur Förderung von Offshore-Windanlagen, zu Förderprogrammen zur energetischen Gebäudesanierung, in einem Mietspiegel, der den energetischen Zustand des Gebäudes mit einbezieht, und Untersuchungen zu einer effizienteren Fahrzeugtechnologie. Ebenfalls im Einflussbereich der Landesregierung liege […]

Welche Maßnahmen das Land Niedersachsen ergreifen könnte, um den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) zu reduzieren, zeigen Wissenschaftler der Universität Göttingen in einer Studie zur Förderung von Offshore-Windanlagen, zu Förderprogrammen zur energetischen Gebäudesanierung, in einem Mietspiegel, der den energetischen Zustand des Gebäudes mit einbezieht, und Untersuchungen zu einer effizienteren Fahrzeugtechnologie.
Ebenfalls im Einflussbereich der Landesregierung liege unter anderem die Förderung der Bioenergie, das so genannte Energie-Contracting, bei dem beispielsweise die Modernisierung und der Betrieb einer Heizungsanlage an einen externen Dienstleister ausgelagert werden, und eine ganze Reihe von Maßnahmen in der Landwirtschaft wie zum Beispiel die Kontrolle der Verwendung von Düngemittel. Der derzeitige Energieausweis für Gebäude hat dagegen nach Ansicht der Forscher nur geringes Einsparpotenzial.

Schwerpunkte: Erneuerbare Energien und Kraft-Wärme- Kopplung
Die Studie des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) in Goslar ist die erste dieser Art, die sich explizit auf Niedersachsen bezieht. Sie entstand unter der Leitung von Prof. Dr. Jutta Geldermann von der Universität Göttingen und soll der Landesregierung beim Erstellen eines eigenen Klimaschutzprogrammes helfen. Ausgehend von bereits vorliegenden Studien zu den Potenzialen und Kosten der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland sowie der Energie- und CO2-Statistik des Landes Niedersachsen identifizierten die Forscher einzelne Bereiche, denen in der wissenschaftlichen Literatur ein hohes CO2-Vermeidungspotenzial für Niedersachsen bescheinigt wird. Sie recherchierten den CO2-Ausstoß und den Energieverbrauch im Bereich Erneuerbare Energien und Kraft-Wärme- Kopplung, Gebäude, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, Transport und Landwirtschaft. Außerdem weisen sie auf mögliche Wechselwirkungen und Hindernisse beim Umsetzen der empfohlenen Maßnahmen hin, beispielsweise auf die unterschiedlichen Interessen von Hauseigentümern und Nutzern bei der energetischen Gebäudesanierung. Konkrete Angaben zur Menge des eingesparten CO2 oder den damit zusammenhängenden Kosten seien explizit für Niedersachsen aufgrund der fehlenden verlässlichen Datenbasis nicht möglich.

Elemente einer künftigen niedersächsischen Klimaschutzstrategie
In ihrem Fazit verknüpfen die Wissenschaftler um Prof. Geldermann ihre Ergebnisse mit einer Liste von zehn für Niedersachsen besonders wichtigen Handlungsfeldern, die die niedersächsische Regierungskommission Klimaschutz erstellt hat: erneuerbare Energien, Kraft-Wärme-Kopplung, Stromwirtschaft, Bauen und Wohnen, Verkehr, Industrie und Gewerbe, Land- und Forstwirtschaft, Bildung, öffentliche Gebäude sowie Forschung und Innovation. Die Studie liefert damit konkrete Ansätze und Elemente einer künftigen niedersächsischen Klimaschutzstrategie und bietet einen Ausgangspunkt für die weitere Diskussion.
Niedersachsen hatte 2008 als erstes Bundesland eine Regierungskommission Klimaschutz einberufen, die die Regierung beim Erstellen eines eigenen Klimaschutzkonzeptes unterstützen soll. Die Göttinger Studie baut auf zwei bundesweiten Untersuchungen der Unternehmensberatung McKinsey & Co. im Auftrag des Bundesverbands der deutschen Industrie und des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe aus dem Jahr 2007 auf. Sie berücksichtigt dabei erstmals niedersächsische Besonderheiten wie die Größe des Landes, die Relevanz der Landwirtschaft oder die ausgeprägte Automobilbranche. Die Studie „Niedersächsische CO2-Vermeidungspotenziale und Vermeidungskosten“ ist auf Anfrage im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz erhältlich.
Weitere Informationen unter http://www.produktion.uni-goettingen.de und http://www.efzn.de

03.01.2010 | Quelle: Georg-August-Universität Göttingen | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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