Deutsche Heizungsindustrie: Finanzpolitischer Overkill für die erneuerbaren Energien im Wärmemarkt inakzeptabel

Der fiskalpolitisch motivierte Förderstopp des Marktanreizprogramms für die erneuerbaren Energien im Wärmemarkt (MAP) stand im Fokus der BDH-Mitgliederversammlung am 15. April 2010 in Nürnberg. „Trotz eindeutiger Festlegungen im Koalitionsvertrag, das hoch effiziente MAP weiterzuführen, sperren Haushaltsausschuss und Bundesfinanzminister die Mittel hierfür“, so Klaus Jesse, Präsident des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH). „Damit […]

Der fiskalpolitisch motivierte Förderstopp des Marktanreizprogramms für die erneuerbaren Energien im Wärmemarkt (MAP) stand im Fokus der BDH-Mitgliederversammlung am 15. April 2010 in Nürnberg. „Trotz eindeutiger Festlegungen im Koalitionsvertrag, das hoch effiziente MAP weiterzuführen, sperren Haushaltsausschuss und Bundesfinanzminister die Mittel hierfür“, so Klaus Jesse, Präsident des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH). „Damit nimmt die Bundesregierung das Ende eines durch das MAP geförderten Booms der erneuerbaren Energien im Wärmemarkt billigend in Kauf. Dies ist inakzeptabel.“

BDH: Volkswirtschaftlich ist das Marktanreizprogramm ein Selbstläufer
Erneuerbare Energien und Effizienztechniken im Wärmemarkt seien der wirtschaftlichste Weg, die Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken, betont der BDH. Deshalb seien sie ein wesentlicher Schlüssel zur Erreichung der Klimaschutzziele. Der Verband verweist zudem auf die extrem hohe Wertschöpfung von Investitionen in erneuerbare Wärme: Im Gegensatz zu dem 50-prozentigen Importanteil bei der Photovoltaik verbleiben hier laut BDH über 90 Prozent der Investitionen in Deutschland. Volkswirtschaftlich sei das jetzt gefährdete Marktanreizprogramm deshalb ein Selbstläufer.

Kritik an Plänen der Bundesregierung zur Photovoltaik-Förderung
In diesem Zusammenhang kritisiert der Verband Pläne der Bundesregierung, den Ländern die Zustimmung zur Kürzung der Photovoltaik-Förderung abzukaufen. Wie jetzt bekannt geworden sei, wolle der Bund den Ländern rund 100 Millionen Euro für die Erforschung der Solarenergie zur Verfügung stellen, wenn sie den Kürzungen zustimmen. Der Hauptgeschäftsführer des BDH, Andreas Lücke, kommentiert diese Pläne: „Bereits heute werden der Photovoltaik-Förderung vier Milliarden Euro zu Lasten der Stromkunden zugeschoben. Kürzungen der Photovoltaik-Förderung durch Haushaltsmittel zu kompensieren und zugleich die Förderung der erneuerbaren Energien im Wärmemarkt zu stoppen, ist ein förderpolitischer Gau und diskreditiert die Solarthermie, die Wärmepumpen und die feste Biomasse.
Neuer Vorstand
Die Mitgliederversammlung des BDH wählte folgende Herren in den Vorstand: Karl Dungs (Karl Dungs GmbH & Co. KG); Alfred Gaffal (Wolf GmbH); Hermann-Josef Görges (Raab Group); Dr. Franz Grammling (ROTEX Heating Systems GmbH); Klaus Huttelmaier (Bosch Thermotechnik GmbH); Dr. Roger Schönborn (Kermi GmbH); Rudolf Sonnemann (Stiebel Eltron GmbH & Co. KG); Alexander von Schweinitz (WILO SE) und Siegfried Weishaupt (Max Weishaupt GmbH). Weiterhin gehört dem Vorstand Meinulf Muhr (Diatherm Heizkörper-Werk GmbH & Co. KG) an.
Präsident Klaus Jesse (Vaillant GmbH) und sein Stellvertreter Manfred Greis (Viessmann Werke GmbH & Co. KG) waren bereits anlässlich der Herbstversammlung im November 2009 für drei Jahre wieder gewählt worden.

16.04.2010 | Quelle: Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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