Industrieforum Pellets: Marktwachstum und Technologieentwicklung im Blickpunkt der Branche

Die internationale Pelletsbranche wächst unaufhaltsam. Bereits im Jahr 2020 könnten laut der finnischen Energieberatungsgesellschaft Pöyry Management Consulting Ltd. (Vantaa) weltweit 46 Millionen Tonnen Holzpellets verbraucht werden. 2010 betrug der Verbrauch 16 Millionen Tonnen, im Jahr 2000 waren es erst 2 Millionen Tonnen. Weil das Marktwachstum neue Herausforderungen mit sich bringe, werde der Erfahrungsaustausch innerhalb der Branche immer wichtiger, betont die Solar Promotion GmbH (Pforzheim) in einer Pressemitteilung.

Vom 4. bis zum 5. Oktober treffen sich über 500 Experten aus mehr als 30 Nationen zum 11. Mal auf dem Industrieforum Pellets im Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS) in der Messe Stuttgart. Das Forum findet im Rahmen der Fachmesse Interpellets statt, die vom 5. bis 7. Oktober ihre Pforten auf dem Stuttgarter Messegelände öffnet.

Prof. Dr. Klaus Töpfer eröffnet das Industrieforum Pellets
Die steigende Nachfrage nach Pellets führt zu einem wachsenden Bedarf an Holz. Damit stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit in der Herstellung. Auch die Qualitäts- und Produktionssicherheit werde mit der wachstumsbedingten Vernetzung der Märkte immer wichtiger. Das 11. Industrieforum Pellets greift diese Themen in seinem Programm auf. Eröffnet wird das Forum mit einem Vortrag über den Weg in eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung. Der Eröffnungsredner ist Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a. D. und Vorsitzender der Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung der Bundesregierung.

Marktwachstum als Schwerpunkt
Nach der Prognose von Pöyry Management Consulting werden im Jahr 2020 weltweit 46 Millionen Tonnen Holzpellets verbraucht. Das entspricht einem Wachstum von über 187 Prozent innerhalb von zehn Jahren. Wie sich die einzelnen Märkte weltweit in diesem dynamischen Umfeld entwickeln, ist deshalb eines der Schwerpunktthemen im Industrieforum Pellets.
Im Veranstaltungsblock „Trends und Entwicklungen im internationalen Pelletsmarkt“ wird Todd Bush von der Pöyry Management Consulting einen Ausblick auf den weltweiten Pelletshandel im Jahr 2020 geben. Experten aus den Bereichen der Kessel-, Ofen- und Stromindustrie geben vertiefende Einblicke in die Entwicklung ihrer jeweiligen Marktsegmente. Am zweiten Veranstaltungstag gibt der Themenblock „Länderreport“ einen Einblick in die Pelletsmärkte Kanada, USA, Schweden, Russland, Ukraine, Bulgarien und Südkorea.

Nachhaltige Pelletsproduktion wird immer wichtiger
Mit der Zunahme des internationalen Handels stellt sich zunehmend auch die Frage nach der Nachhaltigkeit der Produktion von Pellets und wie diese international kontrolliert werden kann. Das Abholzen von Urwäldern, illegaler Holzeinschlag oder die Konkurrenz von so genannten „Kurzumtriebsplantagen“ mit Ackerflächen für Nahrungspflanzen müssen verhindert werden, betont Solar Promotion.
Das von der EU-Kommission geförderte Projekt „PellCert“ widmet sich der Entwicklung von Nachhaltigkeitskriterien, die in das neue Qualitätssiegel für Pellets, das ENplus-System, integriert werden können. An dem Projekt sind zahlreiche Pelletsverbände sowie der Europäische Biomasseverband Aebiom und Vertreter der Stromwirtschaft beteiligt. Dem Thema „Rohstoff Holz – Nutzungskonkurrenz und Nachhaltigkeit“ widmet sich eine Podiumsdiskussion am 4. Oktober, bei der Vertreter konträrer Interessensgruppen zu Wort kommen werden.

Großversuch mit veredelten Holzpellets in Kohlekraftwerken
Der Themenblock „Pelletsproduktion – Technologie, Konzeption und Betrieb großer Anlagen“ beleuchtet neue technologische Entwicklungen, wie zum Beispiel die Torrefaktion von Biomasse. Mit Hilfe dieser Vorbehandlung lassen sich nicht nur die prozesstechnischen Probleme der Mitverbrennung in Kohlekraftwerken lösen, die Biomasse wird auch wasserabweisend und damit besser lagerbar.
Ein weiterer Vorteil sei, dass das Gewicht bei nahezu gleich bleibendem Energiegehalt abnimmt. Dr. Hans Dieter Hermes, Leiter der Biomasse Entwicklung Vattenfall, Berlin, Deutschland wird über erste Erfahrungen vom Großversuch mit veredelten Holzpellets in Kohlekraftwerken sprechen.

Kommunen und Industrie setzen vermehrt auf Pelletsheizungen
Mit dem Einbau einer Pelletsheizung haben bereits viele Kommunen und Gewerbebetriebe in erneuerbare Energien investiert. Betreiber von Pelletsgroßanlagen können, neben der Verringerung ihrer CO2-Emissionen, sehr viel Geld bei den Brennstoffkosten sparen, heißt es in der Pressemitteilung. Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI, Berlin) hat berechnet, dass zum Beispiel ein Gewerbebetrieb mit einem Energiebedarf von 2,2 Gigawattstunden jährlich um die 58.000 Euro Heizkosten gegenüber Öl einsparen kann. Die Vortragsreihe „Gewerbliche und kommunale Nutzung“ des Industrieforums Pellets gibt am 5. Oktober umfassende Einblicke in das Thema. Auch die technischen Innovationen im Kessel- und Ofenbereich werden in einer eigenen Vortragsreihe vorgestellt.

Workshop zur Finanzierung von Bioenergie-Projekten
Abgerundet wird das Programm des 11. Industrieforum Pellets durch den Workshop „Finanzierung großer Bioenergie-Projekte“. Der interaktive Workshop befasst sich mit der Sicherung der Finanzierung von Biomasseprojekten wie etwa dem Bau einer Pelletsproduktion oder der Errichtung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Geleitet wird der Workshop von Michael Ware von BDO LLP (London/Großbritannien). Ware stellt die Bausteine eines erfolgreichen Projekts, mögliche Finanzierer und typische Finanzierungsbedingungen vor.
Auf der Interpellets werden über 100 Aussteller aus dem In- und Ausland erwartet, die auf einer Fläche von 7.000 Quadratmetern ihre aktuellen Produkte, Dienstleistungen und technischen Lösungen rund um Pelletstechnik und Holzfeuerungen zeigen. Solar Promotion rechnet mit etwa 6.000 Besuchern, davon etwa 25 Prozent aus dem Ausland.
Weitere Informationen unter: www.interpellets.de und www.pelletsforum.de

04.09.2011 | Quelle: Solar Promotion GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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