Solar-Industriepark Wallersdorf: Erneuerbare Energien als Standortvorteil; PV-Lärmschutzwand könnte Schule machen

Das Industriegebiet Wallersdorf Nord in Niederbayern will Unternehmen künftig eine Versorgung mit Strom und Wärme aus rein regionalen und erneuerbaren Energiequellen ermöglichen.

Das an der A92 zwischen Passau und München gelegene Industriegebiet zählt zu den ersten Wirtschaftsstandorten, die eine nachhaltige Energieversorgung als strategischen Standortfaktor anbieten.

Lärmschutzwand mit Solarmodulen
Mit dem Bezug des Gewerbegebiets umgehen die Betriebe Preissteigerungen am konventionellen Energiemarkt und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz. Strom und Wärme werden aus mehreren Anlagen im Umfeld des Parks geliefert, darunter eine Photovoltaik-Lärmschutzwand, deren Konstruktion neue Wege für die Errichtung von PV-Anlagen an Autobahnen aufzeigt. Die PV-Lärmschutzwand wird am 6. Oktober 2011 im Beisein von Vertretern des  Bundesverkehrsministeriums und des Bundestags sowie regionalen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kirche eingeweiht.

Solar-Gewerbepark will mit Umweltfreundlichkeit und Unabhängigkeit von den Preisschwankungen der Energiemärkte punkten
Mit umweltfreundlicher Energieversorgung und Unabhängigkeit von den Preisschwankungen globaler Energiemärkte will der Gewerbepark Wallersdorf Unternehmen, Investoren und Immobilienkäufer für seinen Standort gewinnen. Das Gelände an der A92 zwischen Passau und München wird von der Custos Immobilien GmbH entwickelt, die 2008 gemeinsam mit dem Ingenieursbüro Apfelböck das Energiekonzept für das 26 Hektar große Gewerbegebiet erarbeitet hat. Das innovativste Element des Energiegewinnungs-Clusters bildet die Photovoltaik-Lärmschutzwand an der A92, die auf einer Gesamtfläche von 600 m2 jährlich rund 1.000 Megawattstunden Solarstrom erzeugt.
Darüber hinaus liefert ein in der Nachbarschaft angesiedeltes Bio-Heizkraftwerk eine Wärmeleistung von ca. 5.000 Kilowatt. Die Energieversorgung soll schrittweise ausgebaut werden und wird als nächstes um eine Windturbine mit einer Leistung von 5 Kilowatt sowie eines Heizkraftwerks auf Biogasbasis erweitert. 

Ordnungspolitischer und technischer Durchbruch: PV-Lärmschutzwand mit Vorbildfunktion
Beim Bau der PV-Anlage an der A92 bei Wallersdorf wurde ein ordnungspolitischer und technischer Durchbruch erzielt, der im Kontext der Energiewende als Vorbild für eine umfassendere energetische Nutzung von Lärmschutzmaßnahmen dienen könnte. So konnten die Projektträger mit Zustimmung der Autobahnverwaltung eine Lärmschutzwand mit Photovoltaik-Anlage verwirklichen, die sehr nah und parallel zur Autobahn verläuft, ohne die gesetzlichen Anforderungen an die Verkehrssicherheit einzuschränken.
Dabei wurde eine zum Patent angemeldete Konstruktion verwendet, bei der die Lärm abweisende Fläche vollständig mit PV-Modulen belegt werden kann. Dadurch kann auf der PV-Lärmschutzwand eine wesentlich höhere Menge an Strom pro laufendem Meter erzeugt werden als bei vergleichbaren Konstruktionen. Die 580 Meter lange und 8 Meter hohe Schallschutzwand wurde im Frühjahr 2010 an der A92 nördlich von Wallersdorf installiert und erreicht eine Leistung von 1.000 Kilowatt.

22.09.2011 | Quelle: Custos Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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