Solar-Kraftwerke in der Wüstensonne: DLR präsentiert Forschungsergebnisse auf DESERTEC-Tagung in Kairo

Sonnenenergie aus der Wüste für Verbraucher in Nordafrika, im Mittleren Osten und in Europa zu nutzen ist die Idee des DESERTEC-Konzeptes. Die 2009 gegründete Dii (DESERTEC Industrial Initiative) diskutiert auf ihrer Jahrestagung am 02./03.11.2011 in Kairo Fortschritte und Herausforderungen. Im Rahmen der Tagung präsentiert Professor Robert Pitz-Paal, Co-Direktor des Instituts für Solarforschung beim Deutschen Zentrum […]

Sonnenenergie aus der Wüste für Verbraucher in Nordafrika, im Mittleren Osten und in Europa zu nutzen ist die Idee des DESERTEC-Konzeptes. Die 2009 gegründete Dii (DESERTEC Industrial Initiative) diskutiert auf ihrer Jahrestagung am 02./03.11.2011 in Kairo Fortschritte und Herausforderungen.
Im Rahmen der Tagung präsentiert Professor Robert Pitz-Paal, Co-Direktor des Instituts für Solarforschung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, wie solarthermische Kraftwerke extremen Witterungsbedingungen in der Wüste standhalten können.

Neue Materialien für solarthermische Kraftwerke
Die Bedingungen für solarthermische Kraftwerke in der Wüste sind extrem: Die Spiegel, die die Sonnenstrahlen bündeln, sind kurzwelligen UV-Strahlen, Wind und, je nach Standort, auch Sand- und Staubstürmen ausgesetzt.
"Mit Glasspiegeln hat man bisher gute Erfahrungen gesammelt. Um die Kosten zu senken, entwickeln die Hersteller ihre Komponenten jedoch weiter oder setzen neue Materialien ein", erläutert Prof. Pitz-Paal. Bevor man neue Materialien im Solar-Kraftwerk einsetzen kann, seien eigentlich langjährige Tests unter realen Bedingungen erforderlich.

Stresstest simuliert Alterung der Solar-Spiegel
DLR-Forscher haben nun ein Verfahren entwickelt, mit dem die Alterung der Spiegel stark beschleunigt werden kann: Die Oberflächen werden dabei mit Sandstrahlgeräten und Salzwasserspray extrem stark beansprucht. Hersteller könnten auf diese Weise sehr schnell prüfen, ob ihre Materialien langfristig den Witterungsbedingungen in der Wüste standhalten.
"Für eine bestimmte Gruppe von Reflektoren sind schon nach wenigen Hundert Stunden Aussagen über die Lebensdauer möglich. Nun arbeiten wir daran, diese Ansätze auch auf andere Spiegelsysteme zu übertragen", so Professor Pitz-Paal.

Reinigungszyklen der Reflektoren sollen reduziert werden
Die DLR-Solarforscher wollen auch untersuchen, weshalb verschiedene Reflektoren unterschiedlich schnell verschmutzen. Ziel sei, die bisweilen wöchentlichen Reinigungszyklen deutlich zu reduzieren.
Mithilfe ihrer meteorologischen Messstationen in Wüstenregionen haben die Forscher festgestellt, dass hier starke regionale und jahreszeitliche Unterschiede bestehen. Diese Informationen sollen nun systematisch ausgewertet und durch weitere Messungen ergänzt werden, um die Länder bei der Standortauswahl zu unterstützen.
 

03.11.2011 | Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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