Neues Finanzzentrum von Saudi-Arabien setzt auf Solar statt Öl; Conergy baut erste Photovoltaik-Aufdachanlage in der Metropole Riad
800 Photovoltaik-Module werden rund 330 Megawattstunden Solarstrom erzeugen
Mit knapp 200 Kilowatt ist die Solarstromanlage nicht nur die erste, sondern gleichzeitig auch die größte PV-Aufdachanlage Riads. Zusammen mit seinem lokalen Partner Modern Times Technical Systems (MTTS) verbaut Conergy (Hamburg) mehr als 800 Conergy PowerPlus-Module auf rund 1,7 Kilometern Conergy SunTop III-Gestellen auf einer Fläche von mehr als 1.300 Quadratmetern.
Solarstrom versorgt mehr als 1.500 Computer
Die jährlich erwarteten rund 330 Megawattstunden Solarstrom – damit könnten mehr als 1.500 Computer im Finanzzentrum betrieben werden – speisen 14 Strangwechselrichter ins Stromnetz der Metropole ein. 180 Tonnen des schädlichen Treibhausgases CO2 vermeidet die Anlage damit laut Conergy jährlich nach ihrem Netzanschluss im ersten Quartal des Jahres.
Conergy unterstützt Unternehmen in Mittelost auf diesem neuen Weg zur Nachhaltigkeit. „Das KAFD ist zweifelsohne ein ökologischer Vorreiter, dem wir hierfür unseren höchsten Respekt zollen“, so Alexander Lenz, Conergy-Chef in Südostasien und Mittelost.
„Das Unternehmen zeigt mit seiner umweltfreundlichen Architektur, wie der saudi-arabische Finanzsektor die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen reduzieren kann. Mit der ersten solaren Aufdachanlage in Riad setzt der KAFD ein Zeichen – und wirbt gleichzeitig für mehr grünes Verständnis und Handeln in Mittelost.“
15 Megawatt im Bau
Derzeit befinden sich in Saudi-Arabien weitere Solarstromanlagen mit insgesamt rund 15 Megawatt Leistung im Bau. Conergy hat wesentlich zum Ausbau der Solarenergie im Land beigetragen: 2010 errichtete das Solar-Unternehmen die erste und mit 2 Megawatt damals auch größte Anlage des Königreichs: auf dem Dach der „King Abdullah University of Science and Technology“ (KAUST) in Thuwal.
Solarstrom für den Eigenbedarf, fossile Brennstoffe für den Export
Mit dem Ausbau der Solarenergie verfolgt Saudi-Arabien das Ziel, weniger seiner für den Export bestimmten Öl- und Gasreserven selbst zu verbrauchen. Stattdessen plant der Golfstaat die Infrastrukturen für die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen zu schaffen. Im Juni sagte der Saudi-Arabische Ölminister al-Naimi gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg dazu: „Saudi-Arabien plant, genauso viel Solarstrom zu produzieren wie fossile Brennstoffe zu exportieren.“
Ölexporte des Königreichs entsprechen 4.590 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr
Saudi Arabien exportiert nach Angaben von Green Alpha Advisors rund 2,7 Milliarden Barrel Öl jährlich – ein Barrel entspricht dabei rund 1,700 Kilowattstunden Elektrizität, die gesamten Ölexporte des Königreichs demnach 4.590 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Das ist rund ein Viertel des weltweiten Energiebedarfs. Um diese Energiemenge zu produzieren würden 250.000 Solarkraftwerke mit einer Gesamtstärke von je 10 Megawatt benötigt. Verglichen mit der derzeit installierten Leistung in Saudi-Arabien und seinen Nachbarländern von 15 Megawatt im Jahr 2010, scheinen diese Ziele durchaus ambitioniert. Sie zeigen jedoch auch, dass die Nachhaltigkeit im sonnenreichen Golfstaat angekommen ist – und die Solarenergie künftig stark ausgebaut werden soll.
10.01.2012 | Quelle: Conergy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH