TÜV SÜD erstellt Studie über moderne Technologien zur Optimierung von Stromnetzen

Durch die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energien verändern sich die Anforderungen an die Stromnetze. Die TÜV SÜD AG (München) erstellt im Auftrag des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) eine Studie über „Moderne Technologien zur Optimierung von Stromnetzen“.

Die Studie soll aufzeigen, welche technischen und regulatorischen Maßnahmen nötig sind, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, berichtet TÜV SÜD in einer Pressemitteilung.

Stromnetze werden sich massiv verändern
„Die Stromnetze werden sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten massiv verändern“, sagt Dr. Royth v. Hahn, verantwortlicher Projektleiter bei der TÜV SÜD AG. „Die Entwicklung wird zum Einen durch die Liberalisierung und Integration des europäischen Strommarktes und zum Anderen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Einbindung von dezentralen und volatilen Energiequellen in das Stromnetz bestimmt.“
Nach der Darstellung der aktuellen Situation soll die Studie die mittelfristigen Perspektiven und Optionen für den Umbau und Betrieb der zukünftigen Stromnetze aufzeigen. „Dabei ist von entscheidender Bedeutung“, so der TÜV SÜD-Experte, „dass während der gesamten Umbauphase die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung aufrechterhalten bzw. verbessert wird.“

Smart Grids sollen Steuerungsmöglichkeiten verbessern
Im Mittelpunkt der Studie steht die Betrachtung von technischen und regulatorischen Verbesserungen im Stromnetz. Dazu zählen beispielsweise der Ausbau bzw. Neubau von Stromnetzen und Stromtrassen sowie die Verbesserung der Steuerungsmöglichkeiten durch „intelligente Netze“, auch „Smart Grids“ genannt.
Durch den Ausbau eines europäischen „Supergrids“ und die Verbindung von verschiedenen Regionen könnten die Schwankungen laut TÜV SÜD auf der Erzeugungsseite ausgeglichen sowie Angebot und Nachfrage besser aufeinander abgestimmt werden. Allerdings müssten die Netze dafür auch mit zusätzlichen Kommunikationsmöglichkeiten ausgestattet sein, um Zustandsmonitoring und Steuerung der Netzelemente zu ermöglichen.
Um die Kommunikationsfähigkeit und Abstimmung der einzelnen Smart-Grid-Elemente zu gewährleisten, müssten internationale Standards formuliert und umgesetzt werden.

Umbau der Stromnetze darf die Versorgungssicherheit nicht gefährden
Der Umbau der Stromnetze zu Smart Grids dürfe die Versorgungssicherheit jedoch nicht gefährden. „Deshalb müssen wir im Zusammenhang mit der eingesetzten Informationstechnik auch die damit verbundenen potenziellen Risiken genau betrachten“, erklärt Dr. Royth v. Hahn.
„Dazu zählen in erster Linie die Ausfallwahrscheinlichkeit durch den Einsatz von neuen, komplexen Technologien und die Gefahr von gezielten Attacken auf die Versorgungsinfrastruktur.“ Diese Risiken ließen sich allerdings durch geeignete Maßnahmen minimieren.

TÜV SÜD arbeitet mit Ludwig-Bölkow-Systemtechnik zusammen
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir den Auftrag für diese anspruchsvolle Studie zu einer wichtigen Zukunftsfrage erhalten haben“, sagt Dr. Kai Strübbe, Leiter von Embedded Systems der TÜV SÜD AG. „Bei den einzelnen Modulen der Studie werden wir sehr eng mit unseren Kollegen von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik zusammenarbeiten.“
Während TÜV SÜD über langjährige Erfahrungen auf den Gebieten der funktionalen Sicherheit, der Energietechnik und der erneuerbaren Energien verfügt, ist die Ludwig-Bölkow-Systemtechnik seit mehr als 20 Jahren auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene im Bereich der erneuerbaren Energien und der Integration in das Energiesystem tätig.

16.01.2012 | Quelle: TÜV SÜD AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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