STIEBEL ELTRON: Einigung zu Solarstrom-Vergütung „katastrophal“; Wegfall der Eigenverbrauchsregelung ist das absolut falsche Signal

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Bundesumweltminister Norbert Röttgen haben eine gemeinsame Position der Bundesregierung zur Photovoltaik-Vergütung vorgelegt - die bundesweit für Aufsehen sorgt und kontrovers diskutiert wird.

"Die noch zu beschließende Einigung sieht eine weitgehende Senkung der Förderung vor", kommentiert Karlheinz Reitze, Geschäftsführer von STIEBEL ELTRON, "und das bereits zu einem viel früheren Zeitpunkt als ursprünglich geplant – ein katastrophales Zeichen."

Vorschlag der Minister wird zur Zurückhaltung bei der Neuinstallation führen

Die Einspeisevergütung für den mit neu installierten Anlagen selbst erzeugten Solarstrom soll nach dem vorgelegten Fahrplan ab dem 09.03.2012 auf 19,5 Cent (Anlagen bis 10 kWp) je Kilowattstunde sinken. "Im Moment liegen aber die Kosten für die Eigenerzeugung von Strom mittels einer PV-Anlage pro Kilowattstunde deutlich höher, was kurzfristig automatisch zur Zurückhaltung bei der Neuinstallation führen wird", kommentiert Reitze.

PV-Anlage kann zur persönlichen "Energiepreisbremse" werden
Der Eigenverbrauchsbonus soll komplett entfallen – auch das sei das absolut falsche Signal, sagt Reitze: "Irgendwann werden sich die Anlagenpreise sicherlich ebenfalls nach unten entwickeln, so dass die Kosten pro Kilowattstunde selbst erzeugtem Strom in etwa diesen 19,5 Cent entsprechen." Dann sei endlich der Schnittpunkt bei den Kosten zwischen selbst erzeugtem Strom und aus dem öffentlichen Netz bezogenem Strom erreicht.
"Fällt diese ‚magische‘ Grenze – Grid Parity genannt – ist es ohne weitere zusätzliche Eigenverbrauchförderung wirtschaftlicher, den eigenen Strom selbst zu verbrauchen, als ihn einzuspeisen. Der eigene Strom vom Dach wird dann günstiger sein als der Bezug aus dem öffentlichen Netz, mehr noch: die PV-Anlage wird in der Folge zur persönlichen Energiepreisbremse."
Bei Strompreisen von mehr als 23 Cent pro Kilowattstunde bei Bezug vom Energieversorger sei der Ersatz von möglichst viel Energieverbrauch im Haushalt durch selbst erzeugten Solarstrom zu Kosten von weniger als 20 Cent logisch.
"Dafür ist es wichtig, Speichermöglichkeiten zu schaffen, um den Strom dann auch sinnvoll zu nutzen", so der Experte. Grundsätzlich müsse die gesamte Haustechnik in die Überlegungen einbezogen werden, um optimale Konzepte zu realisieren, meint Reitze.

29.02.2012 | Quelle: STIEBEL ELTRON | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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