Conergy AG: Millionenverlust trotz weltweit gesteigertem Absatzvolumen 2011; Solar-Unternehmen setzt 2012 auf Wachstumsmärkte und europäischen Photovoltaik-Aufdachsektor
Dadurch konnte das Solar-Unternehmen den letztjährigen Preisverfall bei Photovoltaik-Modulen von über 40 % teilweise ausgleichen. Der Umsatz lag bei 754 Millionen Euro. Im Ausland erhöhte das Unternehmen seine Umsätze um 5 % auf 555 Millionen Euro und machte damit fast 74 % seiner Gesamtumsätze außerhalb Deutschlands.
Preisdruck und Umstrukturierungskosten schwächten das Ergebnis
Wie das Unternehmen bereits bei seinen vorläufigen Zahlen im Februar 2012 bekannt gegeben hatte, wirkten sich neben dem über den Erwartungen liegenden Preisdruck Umstrukturierungskosten in der Solarmodulproduktion in Frankfurt (Oder) negativ auf das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) aus.
Zudem hätten Verzögerungen bei der Finanzierung von Projekten im Zuge der Finanzkrise das EBITDA ebenso belastet wie Wertberichtigungen auf Forderungen und die gezielte Entscheidung des Vorstands, den Lagerbestand durch Abverkauf von Beständen zum Jahresende zu reduzieren. Das EBITDA belief sich auf -84 Millionen Euro.
Außerplanmäßige Abschreibungen der Wafer- und Zellfertigung
Erhebliche außerplanmäßige Abschreibungen der Wafer- und Zellfertigung infolge der Strategieänderung in der Modulproduktion in Frankfurt (Oder) in Höhe von insgesamt 71 Millionen Euro belasteten das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Es lag bei minus 183 Millionen Euro. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 162 Millionen Euro. Das Working Capital konnte von 111 Millionen Euro im Vorjahr auf 81 Millionen Euro reduziert werden.
„Trotz des schwierigen Umfelds im Jahr 2011 haben wir eine Vielzahl an Hürden genommen und wichtige Weichen für eine erfolgreiche Zukunft Conergys gestellt“, sagte Conergy-Geschäftsführer Dr. Philip Comberg. „Neben der Refinanzierung waren dies vor allem die weitere Fokussierung auf das Photovoltaik-Geschäft, die Neuausrichtung in der Fertigung und der Verkauf von voltwerk an Bosch. Wir sind zuversichtlich, dass wir in 2012 von diesen Maßnahmen profitieren und uns wieder auf unsere Stärken konzentrieren können.“
Starke Projekt-Pipeline in Südostasien, Indien und Mittelost
Als Systemanbieter will sich Conergy künftig auf sein Vertriebsnetz, seine starke internationale Aufstellung und auf das Servicegeschäft konzentrieren.
„Für 2012 setzen wir weiter auf die asiatischen und nordamerikanischen Wachstumsmärkte“, sagte Comberg. „Das letzte Jahr hat bereits gezeigt, dass wir gerade in Südostasien, Indien und Mittelost sehr gut aufgestellt sind. Hier verfügen wir über eine starke Projekt-Pipeline. In Europa hingegen liegt die solare Zukunft auf dem Dach. Conergy verfügt für dieses Segment nicht nur über die richtigen Produkte und langjährige Erfahrung, sondern hat vor allen Dingen das hierfür notwendige engmaschige Vertriebsnetzwerk und dadurch einen sehr guten Zugang.“
Für 2012 erwartet der Vorstand einen Umsatz unter Vorjahresniveau sowie ein EBITDA, das sich auf einen niedrigen positiven Wert verbessert.
29.03.2012 | Quelle: Conergy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH