Photovoltaik- und Solarthermie-Kraftwerke in Indien: Uttar Pradesh führt Förderprogramm mit Ziel von 1 Gigawatt bis 2017 ein

Der indische Bundesstaat Uttar Pradesh hat den Entwurf eines Solar-Förderprogramms veröffentlicht. Ziel ist, bis 2017 Photovoltaik (PV)- und Solarthermie-Kraftwerke (CSP) mit insgesamt einem Gigawatt (GW) Nennleistung zu installieren. Bis 2014 sollen zunächst 150 Megawatt (MW) zugebaut werden.Der Entwurf sagt nicht, wie viel davon auf PV und CSP entfallen sollen. Er umfasst jedoch Fördermaßnahmen, die Abschaffung von Durchleitungsentgelten und die Aufstellung von Auswahlkriterien für Investoren. Laut Bridge to India (New Delhi, Indien) wurde das Förderprogramm eingeführt, um die Verpflichtung des Bundesstaates (Solar Renewable Purchase Obligation) einzuhalten, bis 2020 Solar-Anlagen mit 2,8 GW Nennleistung zu installieren.

“Die wirtschaftliche Entwicklung von Uttar Pradesh wurde dadurch ernsthaft erschwert, dass nur unzureichend Strom verfügbar war“, heißt es im Vorwort des Dokuments.

„Angesichts der Tatsache, dass fossile Brennstoffvorräte sich schnell verbrauchen und außerdem die Umwelt verschmutzen, besteht die Herausforderung der Regierung darin, den ständig steigenden Strombedarf zu bedienen und den Anteil erneuerbarer Energien im Strommix zu erhöhen, um überall Energiesicherheit zu gewährleisten.“

„Der Staat Uttar Pradesh verfügt über ein großes Potenzial für die Solarenergie-Nutzung. Die Regierung will diese Energiequelle anzapfen, um den Bundesstaat besser mit Strom zu versorgen. Dazu wirbt er für den Bau von netzgekoppelten und netzunabhängigen Solar-Anlagen.“

Unerfahrene Entwickler brauchen sich erst gar nicht zu bewerben

Nur erfahrene Kraftwerksentwickler sollen für die Planung der Photovoltaik- und Solarthermie-Kraftwerke zugelassen werden. Je größer eine Anlage ist, desto strenger seien auch die Anforderungen an Eigenkapital und Jahresumsatz.

Netzgekoppelte Anlagen sind laut dem Entwurf von allen Durchleitungs-, Übertragungs- oder Anschlussentgelten befreit. Die meisten staatlichen Förderprogramme sowie die Jawaharlal Nehru National Solar Mission (JNNSM) erheben Gebühren für die Stromübertragung aus solchen Anlagen, betont Bridge to India.

Regierung stellt rund 14,5 Millionen Euro zur Verfügung

Die Agentur zur Entwicklung neuer und erneuerbarer Energien von Uttar Pradesh (UPNEDA) soll im Rahmen des neuen Förderprogramms für alle Aufgaben zuständig sein, die mit dem Ausschreibungsverfahren für Solarstrom-Projekte in dem Bundesstaat zu tun haben. Außerdem soll sie geeignete Standorte identifizieren und eine Landesbank gründen. Die Regierung stellt für die Solar-Entwicklung 1 Milliarde indische Rupien (rund 14,5 Millionen Euro) zur Verfügung.

Anders als bei der JNNSM steigen die Ziele des Bundesstaates nicht stufenweise mit den sinkenden Kosten für Solarstrom. Stattdessen startet das Programm bei 150 MW, steigt dann im zweiten und dritten vollen Jahr auf 300 MW und geht im letzten Jahr wieder auf 250 MW zurück.

Weitere Informationen: www.bridgetoindia.com

09.08.2012 | Quelle: Bridge to India; Bild: CC-by-sa PlaneMad/Wikipedia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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