Intelligente Energie-Infrastruktur: VDE fordert Automatisierung der Verteilungsnetze

Die deutschen Datennetze brauchen einen neuen Anschub, betont der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (Frankfurt am Main) in einer Pressemitteilung.

Eine intelligente Energieversorgung könne nur durch eine tiefgreifende Automatisierung der Verteilungsnetze und all der Systeme realisiert werden, die mit ihnen in Wechselwirkung stehen. Der Verband fordert Politik und Regulierung auf, entsprechende Standards einzuführen.

Datenautobahnen besser vernetzen
Die deutschen Datenautobahnen seien nicht zukunftsfest, so der VDE. Sie müssten angesichts der bevorstehenden Energiewende besser vernetzt werden. Insbesondere sei der massive Ausbau von flächendeckenden Breitband-Hochgeschwindigkeitsnetzen dringend erforderlich.
Neue Geschäftsmodelle für intelligente Stromnetze (Smart Grid) sind nach Ansicht des Verbandes erforderlich. Nur so könne der Energieverbrauch über intelligente Netze so gesteuert werden, dass wesentliche Einsparungen möglich sind. Zu diesem Schluss kommt das Positionspapier "Die Bedeutung der IKT für den Standort Deutschland", das von Experten der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE erarbeitet wurde.

Smart Grid erfordert neue Geschäftsmodelle
Um das Zusammenwachsen der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) mit der Energie-Infrastruktur zu ermöglichen, müssten neue Konzepte, Architekturen und Technologien entwickelt und umgesetzt werden. Vorschläge dazu haben die VDE-Experten in einem weiteren Positionspapier "Smart Grid erfordert systemische Sichtweise und neue Geschäftsmodelle" erarbeitet.
Die Experten beschreiben darin die wesentlichen Ziele und Anforderungen der Verteilungsnetzautomatisierung im zukünftigen Energieversorgungs-System und nennen Optionen für künftige Geschäftsmodelle für Verteilungsnetzbetreiber im Spannungsfeld zwischen Regulierung und Markt. Sie weisen darauf hin, dass eine intelligente Energieversorgung nur durch eine tiefgreifende Automatisierung der Verteilungsnetze und all der Systeme realisiert werden könne, die mit ihnen in Wechselwirkung stehen.

Mehr Fördermittel sollten an Unternehmen gehen
Deswegen fordert der VDE, wesentlich mehr Fördermittel der europäischen Forschungsrahmenprogramme (FRP) an Unternehmen zu vergeben. Um die Balance zwischen der Grundlagen- und angewandter Forschung auf der einen Seite und der Wirtschaft als Zugpferd für Innovation auf der anderen Seite herzustellen, ist aus VDE-Sicht eine höhere Beteiligung der Wirtschaft als bisher am Gesamtbudget anzustreben.
Schließlich gehe es bei dem Ausbau der IKT-Infrastruktur nicht nur darum, die Datenautobahnen in Stand zu halten oder bedarfsgerecht zu erweitern. Vielmehr gelte es, die Energie-, Informations- und Logistik-Probleme einer älter werdenden und wohlhabenden Gesellschaft zu lösen, die Zukunftsfähigkeit des Standorts mit Weitblick zu sichern und angesichts der abflauenden Wirtschaftsdynamik und der andauernden Finanzkrise kräftige industriepolitische Impulse zu setzen.

VDE-Kongress "Smart Grid" in Stuttgart
Am 05. und 06.11.2012 diskutieren rund 2.000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland die intelligente Energieversorgung der Zukunft beim VDE-Kongress 2012 "Smart Grid " in Stuttgart. Er beleuchtet wichtige Bausteine der Energiewende wie Smart Home, intelligentes Lastmanagement, Smart Metering und Geschäftsmodelle, Netzinfrastruktur, Smart Grid Applications/Services sowie Gesellschaft und Ressourcen.
Begleitend findet eine Technologie- und Innovationsausstellung statt. Das Kongressprogramm gibt es unter www.vde.com/kongress2012.

22.10.2012 | Quelle: VDE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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