Solar-Licht sichert Schulbetrieb in Malawi; DBU steuert 17.000 Euro für Photovoltaik-Anlage bei

Mehr als zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu elektrischem Strom. Allein in Afrika werden mehr als 50 Millionen Petroleumlampen verwendet. Im malawischen Dorf Mackenzie soll sich das künftig ändern.

Die dortige Grundschule wird bald mit klimaschonendem Solarstrom versorgt, berichtet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in einer Pressemitteilung. Sie fördert das Projekt mit 17.000 Euro.

Neues Mietsystem versorgt afrikanisches Dorf mit umweltfreundlichem Strom
„Petroleumlampen liefern nur schwaches Licht und setzen gesundheits- und umweltschädigende Rußpartikel frei“, erklärt DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Er übergab am 27.03.2013 einen Förderbescheid über 17.000 Euro an Evelyn Bleckmann vom School Project Malawi e.V. (Osnabrück).
Mit einer Photovoltaik-Anlage will die Schule ein energiesparendes Beleuchtungssystem auf LED-Basis betreiben. Außerdem soll ein Mietsystem entstehen, das Dorfbewohnern ermöglicht, akkubetriebene LED-Lampen über die neue Anlage auch für den heimischen Bedarf kostengünstig aufzuladen.

Solarstrom reicht für 30 LED-Lampen
„Von den Nutzern der Solarlampen wird bei Übergabe je Lampe eine Kaution und danach eine monatliche Mietgebühr bezahlt werden. Diese Mietgebühr von etwa zwei Euro pro Monat ist niedriger als die Kosten, die bisher für Kerosin oder Petroleum angefallen sind, und beinhaltet gleichzeitig die gesamten Wartungskosten“, erklärt Dr. Roland Digel von der DBU.
Über die geplante Photovoltaik-Anlage mit zwei Schnellladegeräten könnten täglich rund 30 Akkus aufgeladen werden. Dies reiche, um 30 LED-Lampen mit einer Brenndauer von je 20 Stunden zu betreiben. Die Vorteile des Systems liegen laut Digel in der längeren Brenndauer und höheren Lichtintensität der Lampen sowie in der höheren Lebensdauer und kürzeren Ladedauer der Akkus. Eine Petroleumlampe benötige außerdem etwa drei Liter Petroleum oder Kerosin monatlich, was zu einem jährlichen Ausstoß von etwa 80 Kilogramm Kohlendioxid führe.

Absolventen der Schule sollen PV-Anlage selbst verwalten
Die geplante Solarstrom-Anlage sei auf keine Spezialteile angewiesen und für ein Entwicklungsland wie Malawi bestens geeignet. Das Installieren, Warten und Weiterverbreiten des Solar-Systems schaffe außerdem neue Arbeitsplätze. Im Sommer reist deshalb ein Projektmitarbeiter nach Mackenzie, um ausgewählten Absolventen die technischen Details der Anlage näherzubringen, damit sie deren Betrieb künftig komplett selbst verwalten können.
„Die Menschen vor Ort sind für uns keine passiven Almosenempfänger, sondern werden aktiv am Projekt und dessen Erfolg beteiligt. Ziel ist neben einer umweltschonenden und wirtschaftlich tragfähigen Stromversorgung vor allem, den Schulbetrieb im Dorf sicherzustellen und damit die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in einem der ärmsten Länder der Welt zu verbessern“, so Brickwedde.

29.03.2013 | Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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