Obamas Klimaplan sieht CO2-Standards für bestehende Kraftwerke und Zubau von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien mit 13 GW vor

US-Präsident Barack Obama will die Umweltbehörde EPA anweisen, neue Standards für die CO2-Emissionen bestehender Kraftwerke festzulegen, heißt es in einem Aktionsplan, den seine Regierung am 25.06.2013 veröffentlichte.

Der Präsident kündigte dies am selben Tag auch in einer Rede an der Georgetown University in Washington DC an. Laut “The President’s Climate Action Plan” sollen bis 2020 unter anderem Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien mit einer Leistung von 10 Gigawatt (GW) auf öffentlichen Flächen genehmigt sowie 3 GW bis 2025 auf Militäranlagen entwickelt werden.

Emissionsobergrenzen begünstigen viele Technologien
Im März 2012 schlug die EPA eine Obergrenze für den CO2-Ausstoß neuer Kraftwerke von 450 kg/MWh vor. Dieses Limit wird jedoch auch von neuen Gas-Kohle-Kombikraftwerken mit Kohlenstoffbindung und Speicherung erreicht.
Die Emissionsgrenzen für alte und neue Kraftwerke schaffen Raum für Technologien mit geringerem CO2-Ausstoß. Dazu gehören Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, aber auch Atom- und Gaskraftwerke.

Wissenschaftler: Es muss mehr getan werden
Die Union der besorgten Wissenschaftler (UCS) hält Emissionsobergrenzen für wichtig. Zusätzliche Regelungen seien jedoch notwendig, um die Ziele des Präsidenten zu erreichen.
“2009 legte Präsident Obama das Ziel fest, die US-Emissionen bis 2020 um 17 % unter das Niveau von 2005 zu senken“, sagte der Strategiedirektor von UCS, Alden Meyer.
„Der Präsident kann das Ziel erreichen, und wenn er alle Möglichkeiten ausschöpft, die er zur Verfügung hat, kann er es sogar übertreffen.“
„Die CO2-Standards sind der erste Schritt. Er muss sicherstellen, dass sie erreicht werden, bevor seine Amtszeit endet. Außerdem muss er weitere Regelungen einführen, um möglichst viele Emissionen bei der Stromerzeugung zu vermeiden, und an seine Erfolge bei der Senkung des Ölverbrauchs und der Emissionen im Transportsektor anknüpfen.“

Obama will Erforschung und Entwicklung erneuerbarer Energien stärker fördern
Im Klimaplan steht auch, dass Obamas Haushaltsplan für 2014 mehr Mittel für die Erforschung und Entwicklung „sauberer Energien“ in allen Bundesagenturen vorsehe (7,9 Milliarden US-Dollar bzw. 6 Milliarden Euro).
Der Haushaltsentwurf muss jedoch noch von beiden Kammern des Kongresses der Vereinigten Staaten genehmigt werden. Anders als die EPA-Aktion kann der Präsident dies nicht allein mit seiner Regierung durchsetzen.
Außerdem könnte die Definition von „sauberen Energien“ für Umweltschützer und Befürworter der erneuerbaren Energien problematisch sein. Der Plan schlägt nämlich auch vor, das Darlehensgarantie-Programm des US-Energieministeriums zu erweitern und Kredite in Höhe von 8 Milliarden USD (6,1 Milliarden Euro) für „fortschrittliche fossile Kraftwerke“ abzusichern.

Ausbau der Stromtrassen ist Teil des Klimaplans

Obama will laut dem Plan die Bundesbehörden anweisen, die Standortwahl, Genehmigung und Überprüfung von Stromtrassen zwischen der US-Regierung, den Bundesstaaten und den Stämmen zu koordinieren und zu beschleunigen.
Außerdem sollen bis 2020 Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien mit insgesamt 100 Megawatt (MW) auf Gebäuden mit Sozialwohnungen errichtet werden.

 
26.06.2013 | Quelle: Weißes Haus | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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