Fazit des 14. Forums Solarpraxis: Solar-Branche muss Systemumbau stärker mitgestalten

Am 22.11.2013 ist das 14. Forum Solarpraxis zu Ende gegangen, Europas größte nicht-technische Solar-Konferenz. Trotz oder gerade wegen der starken politischen Verunsicherung und den erschwerten Marktbedingungen war das Interesse der Teilnehmer groß. Rund 600 Branchenvertreter nahmen an der Veranstaltung teil. Die derzeitigen Diskussionen über eine EEG-Reform sowie der Wandel des Strommarktdesigns waren bestimmende Themen der Konferenz.

„Wir werden das bekommen, was andere uns vorsetzen, wenn wir nicht endlich anfangen, eigene Vorschläge zu machen“, forderte Karl-Heinz Remmers, Vorstand des Veranstalters Solarpraxis AG, die Teilnehmer in seiner Abschlussrede zum Mitgestalten auf.
Die Zukunft sieht Remmers in differenzierten Lösungen, welche die Solar-Branche für Ein- und Zweifamilienhäuser, Gewerbe und Mehrfamilienhäuser sowie Kraftwerke bieten müsse.

BSW-Solar hofft auf möglichst hohe Bagatellgrenzen bei der möglichen Besteuerung des Solarstrom-Eigenverbrauchs
In der Session „Neue Märkte und Geschäftsmodelle in Deutschland“ forderte Rainer Brohm vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), den Einspeisevorrang für die Erneuerbaren zu erhalten. Im Hinblick auf die viel diskutierte Besteuerung des Solarstrom-Eigenverbrauchs hofft er auf möglichst hohe Bagatellgrenzen. Michael Vogtmann von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) wies auf die hohen administrativen und finanziellen Hürden bei der Direktvermarktung von Solarstrom hin.
Qualitätssicherung, alternative Finanzierungs- und Marketingkonzepte waren weitere Themen des zweiten Konferenztages. An Ländertischen konnten sich die Teilnehmer außerdem über weltweite Wachstumsmärkte wie Japan, Indien, die Türkei, Mexiko, Chile und die Mena-Region informieren. Mit verschiedenen interaktiven Elementen wie Workshops, Thementische und Business-Speed-Dating hatten die Teilnehmer des Forums Solarpraxis in diesem Jahr noch mehr Gelegenheit, zum Netzwerken und gegenseitigen Austausch.

Nur 55 Prozent der verkauften Solarstrom-Speicher mit Förderung abgesetzt
So wurde unter anderem im Workshop „Neue Geschäftsmodelle mit Energiespeichern“ angeregt diskutiert. Obwohl sich bereits 63 Prozent der deutschen Hausbesitzer über Speicher informiert haben, wurden zwischen Mai und September 2013 nur 55 Prozent der verkauften Speicher mit Förderung abgesetzt. Gründe hierfür seien beispielsweise die komplexe Antragstellung, abschreckende Anforderungen wie die 60-Prozent-Regelung und Hausbanken, die Kredite verwehren. Diese Fragen müssen dringend angegangen werden, waren sich die Podiumsteilnehmer einig.
Auch das Jahr 2014 wird unter anderem wegen der bevorstehenden politischen Entscheidungen in Deutschland für die Solar-Branche herausfordernd bleiben, doch waren sich die Teilnehmer einig, dass der Siegeszug der Solarenergie weltweit nicht aufzuhalten ist.
Das 15. Forum Solarpraxis findet am 27. und 28. November 2014 in Berlin statt.

25.11.2013 | Quelle: Solarpraxis AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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