Nürnberg will nachhaltige Stadtentwicklung: Konzepte mit Elektro-Autos und energieautarke Quartiere in der Diskussion

Eine Podiumsdiskussion vor rund 100 Besuchern am 20.11.2013 in Nürnberg zeigte Perspektiven für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Veranstalter war die KIB-Gruppe.

Alanus von Radecki, Projektmanager des Innovationsnetzwerks "Morgenstadt – City Insights" präsentierte den Nürnbergern unter anderem das Beispiel einer Modellsiedlung in Norderstedt bei Hamburg. Dort soll vor jedem Haus ein Elektroauto stehen, das nach Bedarf Solarstrom aus der Photovoltaik-Anlage des Hauses bezieht und mit seinem Batteriespeicher selbst zur Energieversorgung beiträgt.
Sebastian Greim, Geschäftsführer der KIB Gruppe, betonte die gute Infrastruktur, die Lebensqualität, die Arbeitsplätze und auch den bezahlbaren Wohnraum in der Nürnberg. Dr. Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg verwies auf das kommunale Energiemanagement und integrierte Stadtentwicklungskonzepte. Um vorhandenes Know-how und Expertise einzubeziehen seien aktive Bürgerbeteiligung und das Engagement innovativer Wirtschaftsunternehmen gefragt. Derzeit laufe ein Pilotprojekt für eine so genannte Konzeptausschreibung: Ein städtisches Wohnbaugrundstück wird zu einem Festpreis an denjenigen Anbieter verkauft, der das beste Konzept präsentiert.

Modellprojekt Frankencampus 148
Dr. Sebastian Greim, Geschäftsführer der KIB Gruppe, stellte das von der KIB Gruppe realisierte Gebäude FrankenCampus 148 vor. Der Neubau ist eingebunden in den Businesspark FrankenCampus auf dem ehemaligen Gelände der MAN-Verwaltung. Mit der Auflösung von Quelle und den Umstrukturierungen bei AEG und MAN hat die Stadt Nürnberg einen Strukturwandel erlebt.
Maßgeblich sind die Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Etwa 90 Prozent des bilanziellen Wärmebedarfs soll aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, die gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlage soll über 30 Prozent des Strombedarfs decken. Dazu kommen flexibel gestaltbare Grundrisse sowie ein gesundes Raumklima.

Projekt „Stadt der Zukunft“
Langfristig zukunftsfähige Entwicklungen sind nur in Zusammenspiel von Kommune, Wirtschaft, Bevölkerung und auch Forschung möglich, erklärte Alanus von Radecki, Das Projekt "Stadt der Zukunft" sei mit insgesamt 560 Millionen Euro ausgestattet und erforsche die Erfolgsfaktoren.
Um nachhaltige Konzepte über Generationen zu erhalten, sei es wichtig, auf kommunaler Ebene eine zentrale Anlaufstelle zu etablieren, die Prozesse koordiniert und bei der die wesentlichen Fäden zusammenlaufen, bilanziert der Veranstalter.

30.11.2013 | Quelle: KIB-Gruppe; Foto: Universität Bochum | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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