Flexibler Stromverbrauch soll sich lohnen: dena empfiehlt Entwicklung neuer Rahmenbedingungen und Standards für das Lastmanagement

Die Deutsche Energie-Agentur (Berlin) empfiehlt der Bundesregierung, der Industrie und der Energiewirtschaft, den im Koalitionsvertrag angestrebten Ausbau des Lastmanagements entschlossen voranzubringen.

Damit dieses Instrument zur zielgerichteten Verlagerung der Stromnachfrage breit genutzt werden kann, seien attraktive Rahmenbedingungen und neue Standards notwendig, insbesondere für die Erschließung der Potenziale durch spezialisierte Dienstleister, die Systematik zur Erhebung von Netzentgelten und für einen fairen Wettbewerb auf dem Energiemarkt.

Stromproduktion mit Photovoltaik- und Windkraftanlagen folgt eigenen Gesetzmäßigkeiten
Schließlich müssten Unternehmen in Industrie und Gewerbe über dieses neue Geschäftsfeld informiert werden. Das geht aus einer Analyse hervor, die die dena zusammen mit ihrem Arbeitskreis Lastmanagement erstellt hat.
"Flexibler Stromverbrauch muss sich lohnen", betonte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.
"Flexibilität wird in unserem Stromsystem immer wertvoller, je mehr die Erzeugung wie bei Solar- und Windkraftanlagen eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt. Mit der Vermarktung von flexiblen Lasten können wir den Stromverbrauch an die Schwankungen im Stromsystem anpassen."

Potenziale für das Lastmanagement in vielen Branchen
Ziel der Untersuchung war es, die Hindernisse bei der Erschließung flexibler Lasten in Industrie und Gewerbe zu ermitteln. Dafür wurde analysiert, wer welche Rolle im Markt übernimmt, wie sich die Marktakteure – das heißt Anbieter flexibler Lasten, Vermarkter, Netzbetreiber und Stromlieferanten – miteinander abstimmen können und wie die Vermarktung im Prozess abläuft, von der Identifizierung der verfügbaren Lasten über die Ermittlung des Bedarfs und den Austausch von Daten bis zum Abrufen der Leistung.
Im Ergebnis erweisen sich vier Handlungsfelder als entscheidend: Informationen für Unternehmen, damit sie ihre flexiblen Lasten im Rahmen eines Energiemanagements erschließen können; Branchenstandards für Dienstleister, die flexible Lasten gebündelt vermarkten; Anpassung der Systematik zur Erhebung der Entgelte für die Nutzung der Stromnetze; Abbau von Markthemmnissen für neue Anbieter, zum Beispiel durch die Verkürzung der Ausschreibungszeiträume für Regelenergie.
Potenziale für Lastmanagement gibt es in vielen Branchen. Relevant sind elektrische Prozesse in Industrie und Gewerbe, bei denen der Zeitpunkt der Stromaufnahme variiert werden kann, zum Beispiel die Bereitstellung von Wärme in Öfen oder Kälte in Kühlhäusern, der Einsatz von Schreddern, Pumpen oder Mühlen, die Elektrolyse von Metallen oder die Klimatisierung von Räumen.
Die Ergebnisse der Analyse "Marktrollen und Prozesse beim Einsatz von flexiblen Stromlasten im Energiesystem", eine weitere Analyse zur "Entwicklung der Märkte für Flexibilität in der Stromversorgung" sowie Informationen zum Handlungsfeld Lastmanagement stehen im Internet unter www.effiziente-energiesysteme.de.

04.01.2014 | Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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