Photovoltaik-Unternehmen REC sieht Geschäftsmodell für gewerbliche Solarstrom-Eigenverbrauchsanlagen bei 70 Prozent EEG-Umlagepflicht gefährdet

Die Renewable Energy Corporation ASA (REC, Sandvika, Norwegen) sieht das Geschäftsmodell für den gewerblichen Eigenverbrauch von Strom aus Photovoltaik-Anlagen bei einer EEG-Umlagepflicht von 70 Prozent für Neuanlagen bedroht. Diese Umlage ist Teil der Kabinettsvorlage von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zur EEG-Reform.

In einer Studie zur Wirtschaftlichkeit von gewerblichen Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlagen in Deutschland hat REC bereits beispielhaft zwei Fälle mit einer EEG-Umlagepflicht von 50 und 100 Prozent kalkuliert.

Photovoltaik für das produzierende Gewerbe besonders stark von einer EEG-Umlage betroffen
„Aus aktuellem Anlass haben wir nun die Wirtschaftlichkeit einer solaren Eigenverbrauchsanlage mit einer EEG-Umlagepflicht von 70 Prozent für die Segmente Handel und produzierendes Gewerbe berechnet. Die Analyse zeigt, dass das produzierende Gewerbe besonders stark von einer EEG-Umlage betroffen sein würde“, erklärt Luc Graré, Senior Vice President Sales and Marketing, REC.
Für den produzierenden Mittelstand verlängere sich der Rückzahlungszeitraum bei einer Photovoltaik-Anlage mit 190 kW beispielsweise am Standort Hamburg von 10,1 auf 14,3 Jahre.

Solarstrom-Eigenverbrauch lohnt sich für den Handel weiterhin
„Damit ist eine Investition in eine Solaranlage von Unternehmen in diesem Segment gefährdet“, führt Luc Graré weiter aus. Im Segment Handel sehe die Analyse positiver aus: Die Amortisationszeit betrage bei einer 90 kW-Solarstromanlage am Standort Bonn ein Jahr länger und somit 9,2 Jahre. Damit lohne sich für den Handel eine Investition in eine solare Eigenverbrauchsanlage weiterhin.

Luc Graré: Vorstoß von Gabriel unverständlich; Überarbeitung der Pläne nötig
„Inzwischen ist eine Einspeisevergütung für Solarstrom überflüssig, denn die Anlagenkosten* sind bereits so stark gesunken, dass dieses neue Geschäftsfeld auch ohne staatliche Subventionen wirtschaftlich attraktiv ist“, sagt Luc Graré.
„Umso unverständlicher ist der Vorstoß, gewerbliche Eigenverbrauchsanlagen mit einer so hohen Umlagepflicht abzustrafen. Denn um die politischen Ziele für den Ausbau Erneuerbarer Energien zu erreichen, sind weiterhin hohe Investitionen notwendig. Bei einer EEG-Umlagepflicht von 70 Prozent geht jedoch ein wichtiger Treiber der Energiewende, der produzierende Mittelstand, verloren. Daher fordern wir dringend eine Überarbeitung der Pläne.“
Download der Studie: „Wirtschaftlichkeit von gewerblichen Eigenverbrauchsanlagen in Deutschland“

*Die Berechnungen in der Studie zur „Wirtschaftlichkeit von gewerblichen Eigenverbrauchsanlagen in Deutschland“ basieren auf Investitionskosten von 1.200 €/kWp.

29.01.2014 | Quelle: REC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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