Neue Klimastudie belegt Umwelt-Bemühungen in Ostasien; Satellitenmessungen liefern genaue Analyse der Stickoxid- und CO2-Verteilung

Die Anstrengungen beim Umweltschutz im ostasiatischen Raum geben leichten Anlass zur Hoffnung: Während die CO2-Emissionen in der Region weiterhin stark zunehmen, hat sich der Ausstoß von giftigen Stickoxidgasen vergleichsweise wenig erhöht.

Dies belegt eine neue Studie des Instituts für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen, die am 28.09.2014 in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“ veröffentlicht wurde. Grundlage für die Untersuchung sind Daten des Satelliteninstruments SCIAMACHY, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert wurde.

Wirtschaftswachstum in China verursacht hohe CO2-Emissionen
Die Auswertung der Satellitendaten ergab, dass der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid im ostasiatischen Raum in den Jahren 2003 bis 2011 um 9,8 Prozent pro Jahr angestiegen ist. Diese starke Zunahme der Emissionen werde vor allem durch das Wirtschaftswachstum in China verursacht.
Die Stickoxide stiegen in diesem Zeitraum hingegen nur um 5,8 Prozent pro Jahr. Sie entstehen zum Beispiel bei der Hochtemperatur-Verbrennung in Autos und in der Industrie. Der im Vergleich zum CO2 deutlich geringere Stickoxid-Anstieg zeigt also, dass in China der Einsatz neuerer und damit sauberer Technologien pro Einheit eingesetzter fossiler Brennstoffe weniger Stickoxide erzeugt. In Nordamerika und Europa sind die Emissionen dagegen weiterhin rückläufig: Die Konzentration an Stickoxiden sank um 2,7 Prozent und die des CO2 um 1,3 Prozent pro Jahr.

Studie bestätigt "Wochentag-Effekt" von CO2
Für ihre Untersuchungen arbeiteten die Wissenschaftler mit einer neuen Filter-Methode. Sie ermöglicht es, das Signal des von Menschen verursachten CO2-Ausstoßes von der CO2-Aufnahme und -Abgabe zu unterscheiden, die von Pflanzen herrührt. "Mittels dieser neuen Methode sind wir sogar in der Lage, vom Weltraum aus festzustellen, dass in Europa und Nordamerika an Wochenenden weniger CO2 emittiert wird als in der Woche. Dies war bisher nicht möglich und demonstriert die hohe Genauigkeit dieser Methode", erläutert Hauptautor Maximilian Reuter.

Satelliten ermöglichen globales Umweltmonitoring aus dem All
Abgeleitet wurden die Ergebnisse der Studie aus Daten des Satelliteninstruments SCIAMACHY. Dieses Instrument, das sich auf dem Umweltsatelliten ENVISAT der Europäischen Weltraumorganisation ESA befand, konnte die Konzentration von CO2 und Stickoxiden gleichzeitig messen. ENVISAT wurde 2002 in die Umlaufbahn gebracht und lieferte mehr als zehn Jahre lang Daten.
Umweltmonitoring für Landoberflächen, Binnengewässer, Meere sowie von Spurengasen und Feinstaub in der Atmosphäre leisten derzeit Satelliten aus dem Earth-Explorer-Programm der ESA sowie des Copernicus-Programms von ESA und EU.

04.10.2014 | Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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