BDEW zur EEG-Umlage 2015: Steigende Netzentgelte in vielen Regionen absehbar; Vorschläge für Photovoltaik-Auktionen

Die EEG-Umlage wird 2015 erstmals geringfügig sinken: von 6,24 auf 6,17 Eurocent/kWh. Allerdings steht die künftige Höhe weiterer staatlicher Umlagen noch nicht fest.

„Dass die EEG-Umlage geringfügig sinkt, ist erfreulich. Der damit verbundene Entlastungseffekt für die Verbraucher ist jedoch leider nur gering. Aus der künftigen Höhe der EEG-Umlage allein lässt sich zudem keine generelle Prognose über die kurzfristige Preisentwicklung ableiten“, kommentiert Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (Berlin).
„Zahlreiche weitere Faktoren beeinflussen den Strompreis. In vielen Regionen muss beispielsweise mit weiter steigenden Netzentgelten gerechnet werden“, so Müller.

Netzentgelte wichtiger Bestandteil des Strompreises
Neben den gesunkenen Beschaffungskosten und den weiterhin sehr hohen staatlichen Belastungen sind die Netzentgelte der dritte wichtige Bestandteil des Strompreises. Diese werden von den staatlichen Regulierungsbehörden insbesondere mit Blick auf Kosteneffizienz geprüft und genehmigt. In vielen Regionen dürften die Netzentgelte im kommenden Jahr aufgrund des erforderlichen Aus- und Umbaus von Verteil- und Übertragungsnetzen weiter steigen, so der BDEW.
In den nächsten zehn Jahren seien wegen des Zubaus von dezentralen Photovoltaik- und Windenergieanlagen Investitionen von rund 25 Milliarden Euro allein in die Verteilnetze notwendig. Bestehende Stromleitungen müssen verstärkt, neue Stromleitungen verlegt sowie Trafostationen und andere technische Einrichtungen installiert werden.

BDEW: Staatsanteil am Endkundenpreis drastisch gestiegen
„Der deutliche Strompreis-Anstieg der letzten Jahre geht in der Hauptsache auf höhere Steuern, Abgaben und Umlagen zurück. Gerade die politisch Verantwortlichen sollten zu ihren Entscheidungen stehen, diese in der Öffentlichkeit erläutern und die Verantwortung für die Folgen nicht einfach auf die Energieversorger abwälzen“, betont Müller.
Seit 1998 ist der Staatsanteil am Endkundenpreis nach BDEW-Angaben drastisch gestiegen und liegt mittlerweile bei über 52 Prozent. Im Jahr 2015 werden sich die Belastungen für Stromkunden durch die EEG-Umlage auf etwa 21,8 Milliarden Euro summieren. Der von den Vertriebsunternehmen selbst beeinflussbare Anteil am Haushaltsstrompreis (Strombeschaffung, Vertrieb) sei dagegen auf nur noch rund 25 Prozent gesunken, so der Verband.

Vorschläge für ein Auktionsdesign für Photovoltaik-Kraftwerke
„Das EEG muss mit Blick auf das Ziel der Marktintegration der erneuerbaren Energien weiterentwickelt werden, um die Kosteneffizienz bei der Förderung erneuerbarer Energien weiter zu erhöhen. Die Politik hat mit der EEG-Novelle in diesem Jahr wichtige Weichen gestellt. Jetzt geht es um weitere konsequente Schritte auf diesem Weg. Der BDEW hat deshalb vor Kurzem als erster Akteur konkrete Vorschläge für ein Auktionsdesign für Photovoltaik-Freiflächen-Kraftwerke vorgelegt, das das Erreichen der Ausbauziele im Bereich der erneuerbaren Energien, eine kosteneffiziente Förderung und eine größtmögliche Akteurs-Vielfalt gleichermaßen gewährleistet“, so Müller.

24.10.2014 | Quelle: BDEW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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