Österreichische Photovoltaik-Bilanz 2014: Dramatisches Jahr und durchwachsenes Ergebnis

Für die österreichische Photovoltaik-Wirtschaft war 2014 ein dramatisches Jahr, berichtet der Verband Photovoltaik Austria.

So wurden die Solarstrom-Einspeisetarife und Photovoltaik-Förderbedingungen für das Jahr 2014 erst am 23. Dezember 2013 bekannt gegeben. Die Tarife wurden außerdem überdurchschnittlich stark gesenkt. Die Antragsteller hatten bereits alle Genehmigungen eingeholt und beteiligten sich am Wettlauf um die Tarifförderungen, obwohl sie nicht sicher waren, ob sie zu diesen Tarifen auch errichten konnten. Dazu kam ein Fehlstart durch überforderte Computer am 2. Januar.

Besteuerung von Solarstrom-Eigenverbrauch vom Tisch
Die Förderung von kleinen Solarstromanlagen bis 5 Kilowatt peak (kWp) wurde durch einen Erlass des Finanzministeriums vom 24. Februar 2014 geschockt, der eine Besteuerung des Eigenverbrauchs von selbst erzeugtem Sonnenstrom vorsah. Zwar konnte durch eine enorme öffentliche Empörung (über 30.000 Unterschriften) und ein mittleres mediales Erdbeben kurz vor der EU-Wahl eine Gesetzesänderung herbeigeführt werden, die den Solarstrom-Eigenverbrauch in ausreichendem Ausmaße freistellt, aber das Misstrauen blieb bis in den Spätsommer hinein.
„Die Anhebung der Freigrenze im Eigenverbrauch auf 25.000 Kilowattstunden war für die Photovoltaik in Österreich eine Existenzfrage. Dafür werden wir sogar vom Photovoltaik-Pionierland Deutschland beneidet, wo die Grenze bei 10.000 kWh liegt!", kommentiert Hans Kronberger vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA).

Zahl der installierten PV-Kleinanlagen leicht zurückgegangen, durchschnittliche Anlagengröße gestiegen
Die Klimafondsförderaktion für Photovoltaik-Kleinanlagen wurde schlussendlich doch noch ein Erfolg. Zwar sei die Zahl der installierten Anlagen leicht zurückgegangen, aber die durchschnittliche Anlagengröße sei gestiegen und damit konnte das Ergebnis des Superjahres 2013 fast erreicht werden.
2013 war ein Allzeitrekordjahr mit 262 Megawatt peak (MWp) neu installierter Photovoltaik-Leistung. Allerdings fiel in dieses Jahr der Abbau des Antragstaus aus dem alten Ökostromgesetz durch eine einmalige Sonderfinanzierung. Im Jahr 2013 hatte der Solarstrom-Anteil am österreichischen Verbrauch auch die magische Grenze von einem Prozent überschritten.

Photovoltaik-Verband rechnet 2015 mit einem Zubau von mehr als 200 MW
Für 2014 wurden zwischen 120 und 140 MWp an Neuinstallationen errechnet. Für das Jahr 2015 erwartet PVA wiederum ein Überschreiten der Zweihunderter-Grenze. Die Bedingungen der Tarifförderungen würden aktualisiert und es sei ein Nachholschub aus dem Jahr 2014 zu erwarten. Eine Nachfragesteigerung aus dem Klimafonds zeichne sich ebenso ab wie eine EU-Regionalförderung für den ländlichen Raum. Mehrere Bundesländer setzen ihre Förderungen (inklusive erster Speicherförderungen) fort oder bauen sie aus.
Die administrativen Hauptziele des PVA sind laut Hans Kronberger:
„Optimierung des Ökostromgesetzes, Steigerung des Eigenverbrauchs und damit Heranführung der Photovoltaik an die Marktfähigkeit sowie die Möglichkeit der Sonnenstromnutzung in Mehrparteienhäusern usw.“

06.01.2015 | Quelle: PVA; Bild: Photovoltaic Austria; Energetica | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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