THEnergy startet Online-Plattform für Photovoltaik und Windenergie auf Inseln

Inseln haben in aller Regel mit extrem hohen Stromkosten zu kämpfen, da der Transport des Treibstoffs sehr teuer ist. Normalerweise wird die Elektrizität auf kleineren Inseln mit Dieselgeneratoren erzeugt, welche die Luft verschmutzen und zudem laut sind.

Windenergie- und Photovoltaik können die direkte Luftverschmutzung und den Lärmpegel stark reduzieren. Zudem sind Inseln ganz besonders den Folgen des Klimawandels ausgesetzt, und viele Inseln sind aus diesem Grunde bestrebt, eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Erderwärmung einzunehmen.

Richard Bransons Necker Island und Alcatraz sind bloß die Spitze des Eisberges
Es verwundert nicht, dass erneuerbare Energien von besonderem Interesse für Inseln sind, sagt Dr. Thomas Hillig vom Beratungsunternehmen THEnergy (München). Eine große Zahl an Pilotprojekten sei bereits gebaut worden: sowohl Windkraft- als auch Photovoltaik-Anlagen. Darunter befinden sich eine PV-Diesel-Anlage auf der US-amerikanischen Gefängnisinsel Alcatraz und eine PV-Wind-Diesel-Anlage auf Richard Bransons Privatinsel Necker Island.
Im Vergleich zu dem Gesamtpotenzial handle es sich bei den Pilotanlagen allerdings nur um die Spitze des Eisberges. Zahlreiche Vorteile von erneuerbaren Energien seien noch nicht vollständig kommuniziert worden, jedoch würden immer mehr Inseln auf erneuerbare Energien aufmerksam. Es bestehe ein großer Informationsbedarf auf beiden Seiten.
„Das Ziel von THEnergy ist es, die Verbreitung von erneuerbaren Energien auf Inseln zu beschleunigen, indem die fehlenden Informationen bereitgestellt werden“, erklärt Dr. Thomas Hillig, Gründer von THEnergy.
Ein zentraler Bestandteil der Plattform th-energy.net/islands ist eine Datenbank mit Solar- und Windanlagen auf Inseln.
„Erfolgreiche Beispiele der gleichen Anwendung beschleunigen vielmals die Verbreitung neuer Technologien”, verdeutlicht Hillig.
Durch die Verwendung der Datenbank können sich Inselkommunen, Tourismusorganisationen oder Besitzer von Privatinseln über Akteure aus dem Bereich der erneuerbaren Energien informieren, die bereits Erfahrungen mit den besonderen Herausforderungen mit Solar- und Windanlagen auf Inseln gesammelt haben.
Die Plattform stellt darüber hinaus Hintergrundinformationen wie technische Übersichten oder Geschäftsmodelle zusammen. In regelmäßigen Abständen werden Reports und Arbeitspapiere veröffentlicht. Schließlich ermöglicht ein Blog den Austausch zwischen Experten und Akteuren, die sich neu mit dem Thema auseinandersetzen.

Auf Inseln sind erneuerbare Energien bis zu 75 % kostengünstiger als Diesel
Das beste Geschäftsmodell sei für hybride Kraftwerke zu beobachten, so Hillig. Dabei handle es sich um Photovoltaik- oder Windanlagen, die mit bestehenden oder neuen Dieselgeneratoren kombiniert werden. Auf Inseln seien erneuerbare Energien nicht selten um bis zu 75 % preiswerter als Dieselstrom, insbesondere in abgelegenen Gebieten, in denen die Transportkosten einen hohen Anteil der gesamten Dieselkosten ausmachten.
Link zur Plattform „Erneuerbare auf Inseln“: th-energy.net/islands

17.06.2015 | Quelle: Dr. Thomas Hillig Energy Consulting (THEnergy); Bild: NRG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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