Wacker erzielt im 2. Quartal 2015 Plus bei Umsatz und Ertrag; Geschäft mit Solar-Silizium leicht rückläufig

Die Wacker Chemie AG (München) hat von April bis Juni 2015 vor allem dank höherer Absatzmengen und positiver Währungseffekte ihren Umsatz sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch im Vergleich zum Vorquartal gesteigert.

Der Münchner Chemiekonzern erwirtschaftete im 2. Quartal 2015 einen Umsatz von 1.370,5 Millionen Euro (Vj. 1.242,3 Mio. €). Das sind gut 10 Prozent mehr als im Vorjahr und knapp 3 Prozent mehr als im 1. Quartal 2015 (1.334,9 Mio. €).
Sowohl die Chemiebereiche als auch Siltronic haben gegenüber dem 2. Quartal 2014 beim Umsatz zweistellige Zuwachsraten erzielt. Im Geschäft mit Polysilizium ging der Umsatz hingegen auf Grund niedrigerer Preise im Jahresvergleich leicht zurück.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des WACKER-Konzerns belief sich im 2. Quartal 2015 auf 329,0 Millionen Euro (Vj. 229,5 Mio. €). Das ist ein Plus von gut 43 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal (267,1 Mio. €) ist das EBITDA um rund 23 Prozent gewachsen. Die EBITDA-Marge verbesserte sich entsprechend. Sie stieg auf 24,0 Prozent nach 18,5 Prozent im 2. Quartal 2014 und 20,0 Prozent im 1. Quartal 2015.

Sondererträge in Höhe von 86,7 Millionen Euro aus der Photovoltaik-Branche
Der starke Anstieg des EBITDA ist maßgeblich beeinflusst von einbehaltenen erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen. WACKER hat im Berichtsquartal Vertrags- und Lieferbeziehungen mit Kunden aus der Photovoltaik-Branche beendet. In diesem Zusammenhang fielen Sondererträge in Höhe von 86,7 Millionen Euro an. Bereinigt um diesen Betrag ist das EBITDA des WACKER-Konzerns im Jahresvergleich um knapp 6 Prozent gewachsen. Im Zeitraum April bis Juni 2014 ergaben sich keine Sondereffekte.
Seine Prognose für das Gesamtjahr 2015 hat WACKER bestätigt. Das Unternehmen rechnet beim Konzernumsatz mit einem Plus von etwa 10 Prozent (Vj. 4,83 Mrd. €) und wird damit zum ersten Mal in seiner Geschichte die Schwelle von 5 Milliarden Euro überschreiten
„Wir sind zur Jahresmitte auf einem guten Kurs, um unsere Ziele für 2015 zu erreichen“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Montag in München. „Dank höherer Absatzmengen und Rückenwind aus der Währung ist der Konzernumsatz im zweiten Quartal deutlich gewachsen. Unsere Ertragskraft haben wir auch ohne Berücksichtigung von Sondereffekten weiter ausgebaut. Auch wenn die Herausforderungen im wirtschaftlichen Umfeld zunehmen, sind wir zuversichtlich, dass sich unser operatives Geschäft im zweiten Halbjahr weiter positiv entwickelt.“
In Deutschland summierten sich die Umsätze von WACKER im Berichtsquartal auf 172,1 Millionen Euro (Vj. 161,6 Mio. €). Das sind knapp 7 Prozent mehr als vor einem Jahr, aber gut 2 Prozent weniger als im Vorquartal (176,0 Mio. €). Vor allem das Geschäft mit Polysilizium und Siliconen ist im Jahresvergleich gewachsen.

Produktionskapazitäten für Polysilizium sollen bis 2017 auf rund 80.000 Tonnen pro Jahr steigen
Der Ausbau der Produktionskapazitäten für Polysilicium bildete auch im 2. Quartal 2015 den Schwerpunkt der Investitionstätigkeit im WACKER-Konzern. Knapp 80 Prozent der gesamten Investitionsmittel des Konzerns flossen im Berichtsquartal in die entsprechenden Projekte. Der Aufbau des neuen Polysiliziumstandortes Charleston im US-Bundesstaat Tennessee schritt auch im aktuellen Berichtszeitraum weiter planmäßig voran. Der Hochlauf der Anlagen für das größte Investitionsprojekt in der Geschichte des Unternehmens wird noch vor Ende dieses Jahres beginnen.
Parallel wird an den deutschen Standorten Burghausen und Nünchritz die Produktionsleistung der bestehenden Anlagen für polykristallines Reinstsilizium erweitert, indem die bestehenden Prozesse optimiert werden. In der Summe will WACKER seine Produktionskapazitäten für Polysilizium bis zum Jahr 2017 auf rund 80.000 Tonnen pro Jahr steigern.

Niedrigere Euro-Preise für Solar-Silizium sind Grund für den Umsatzrückgang bei WACKER POLYSILICON
WACKER POLYSILICON hat im 2. Quartal 2015 einen Gesamtumsatz von 261,3 Millionen Euro (Vj. 273,2 Mio. €) erzielt. Das sind gut 4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die im Jahresvergleich leicht niedrigeren Euro-Preise für Solar-Silizium sind der wesentliche Grund für diesen Rückgang.
Gegenüber dem Vorquartal (289,4 Mio. €) ging der Umsatz mengenbedingt um knapp 10 Prozent zurück. Nach einer starken Nachfrage im 1. Quartal 2015 haben viele Kunden im Zeitraum April bis Juni Lagerbestände abgebaut und weniger Polysilizium geordert. Die Preise für Polysilizium in Euro gingen gegenüber dem Vorquartal leicht zurück.

Weiteres Wachstum des Photovoltaik-Marktes erwartet
Das Polysiliziumgeschäft von WACKER soll im Jahr 2015 in den Absatzmengen und im Umsatz leicht wachsen. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Photovoltaik-Markt sein Wachstum weiter fortsetzen wird. Trotzdem gebe es nach wie vor Überkapazitäten in der gesamten Wertschöpfungskette, so das Unternehmen.
Das Hauptaugenmerk des Geschäftsbereichs liegt deshalb nach wie vor darauf, die Herstellungskosten für Polysilizium weiter zu verringern. Beim EBITDA werde mit einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr gerechnet, da 2015 die Sondererträge aus einbehaltenen Vorauszahlungen und Schadenersatzleistungen geringer sein werden als im vergangenen Jahr. Das EBITDA wird auch durch die Anlaufkosten der Polysiliziumproduktion am neuen Standort Charleston im US-Bundesstaat Tennessee gemindert.
Insgesamt erwartet WACKER im Gesamtjahr 2015 einen Anstieg des Konzernumsatzes um etwa 10 Prozent. Beim EBITDA geht das Unternehmen auf vergleichbarer Basis – also ohne Berücksichtigung von Sondererträgen – von einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus.

04.08.2015 | Quelle: Wacker Chemie AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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