100 Prozent erneuerbar günstiger mit Windgas

Solarthemen 454. Die Greenpeace Energy eG belegt mit einer Studie, eine 100-prozentige Umstellung des deutschen Stromsystems auf Erneuerbare sei bis zum Jahr 2050 mithilfe von Windgas preisgünstiger zu reali­sie­ren als eine gut 80-prozentige Teilumstel­lung ohne Speicher.

Die Greenpeace-Studie erstellte die Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher der Uni Regensburg unter Leitung von Professor Michael Sterner zusammen mit den Strommarkt-Analysten der Berliner Energy Brainpool GmbH & Co. KG. Die weitere Energiewende im Strombereich müsse fast ausschließlich durch die fluktuierenden Energieträger Photovoltaik und Windenergie getragen werden, gab Greenpeace den Forschern. vor. Diese untersuchten zwei vereinfachte Varianten. Im einen Fall würden bis zum Jahr 2050 sämtliche Überschüsse an Wind- und Solarstrom mit Hilfe von Elektrolyseuren in Wasserstoff beziehungsweise Methan gewandelt – pauschal und zwischengespeichert. Im anderen Szenario verfallen überschüssige Strommengen und Ver­sor­gungslücken werden durch Erdgas unter Zukauf von Emissionszertifikaten gefüllt. Nur das Windgas-Konzept sei in der Lage, die erforderlichen Leistungen von bis zu 134 Gigawatt und entsprechende Speicherkapazitäten in Kavernen- und Porenspeichern in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Dass andere Speicher- und Flexibilitätsoptionen für viele Zwecke geeigneter und ein Mix diverser Optionen somit wirtschaftlicher seien, ließen die Forscher bewusst außen vor, um den oberen Kostenrahmen zu ermitteln. Ab einem Anteil von 70 Prozent sei das Konzept mit Windgas als Langfristspeicher trotz höherer Anfangsinvestitionen volkswirtschaftlich günstiger. Bereits 2040 liege die jährliche Ersparnis durch Speicher auf dem Greenpeace-Ausbaupfad für Wind und Sonne zwischen zwei und sechs Milliarden Euro und steigere sich bis 2050 auf zwölf bis gut 18 Milliarden Euro an.

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