ErP-Label rückt näher
Ab dem Stichtag 26. September 2015 müssen nicht nur neu installierte Heizungsanlagen vom Installateur mit einem Label versehen werden. Er hat auch bereits sämtliche Angebote entsprechend zu kennzeichnen. Anlagenhersteller und Softwareanbieter versuchen, die Handwerksbetriebe dabei nach Kräften zu unterstützen. Fortschschritte hat offenbar die zur Messe ISH im Frühjahr vorgestellte firmenunabhängige Internetplattform www.heizungslabel.de des VdZ e.V. gemacht, die der Verband zusammen mit dem Bundesverband Solarwirtschaft und dem Bundesverband Wärmepumpe angeschoben hat. „Über die Sommerpause haben viele Hersteller die Daten ihrer Geräte eingespielt“, berichtet Projektleiterin Kerstin Vogt vom VdZ. Inzwischen seien die Anlagenkomponenten von 80 Herstellern online verfügbar, darunter viele kleine Anbieter, so Vogt. Die Internetplatform stellt einerseits die Datenbank mit den labelrelevanten Produktdaten über eine Schnittstelle für Programmierer von SHK-Angebots-Software zur Verfügung. Andererseit können Handwerker auch direkt auf der Website eine Anlage konfigurieren und dafür das individuelle Label ausdrucken. Manch großer Heizungshersteller – unter anderem Viessmann – boykottiert hingegen noch die Bemühungen des VdZ und seiner Mitstreiter um einen herstellerunabhängigen Service rund um das Effizienzlabel. Für die im Heizungsindustrieverband BDH vertretenen Hersteller hatte stattdessen die Novelle der VDI-Richtlinie 3805 Priorität, die eine standardisierte Schnittstelle zum Datenaustausch im Bereich Gebäudeausrüstung definiert. Die Überarbeitung der VDI 3805 sei nun abgeschlossen, meldete jetzt der BDH und somit könnten auch die im Rahmen der europäischen Labelling-Richtlinie von den Herstellern zu liefernden Daten für das ErP-Label auf diesem Weg bereit gestellt werden. Eine Art elektronischen Produktkatalog betreibt der BDH unter www.vdi3805-portal.de Beim BDH bedauert man auf Anfrage, dass der VdZ für sein Heizungslabel-Portal die Schnittstelle nicht nutze. Aus Sicht von Kerstin Vogt hat die Sache allerdings mindestens einen Haken: Um Daten ins VDI-3805-Format zu übertragen, benötige man zunächst mal eine teure Spezialsoftware, was für kleinere Hersteller ein Problem darstelle. Zu unterscheiden, ist das EU-weit vorgeschriebene Effizienzlabel für Neuanlagen von dem nationalen Effizienzlabel für Alt-Heizungen, das die deutsche Bundesregierung ab Januar 2016 einführen möchte (vgl. Seite 10).