Ritter XL Solar baut ein 1400-m2-Kollektorfeld

Solarthemen 454. Den Zuschlag zum Bau des 1422 Quadratmeter großen Kollektorfeldes des gemeinsamen solaren Nahwärmesystems der bei­den unmittelbar benachbarten Gemeinden Külz und Neuerkirch im Hunsrück hat die Ritter XL Solar GmbH erhalten.

Das neue, weitgehend mit Holzhackschnitzeln beheizte Nahwärmenetz mit 5700 Metern Trassenlänge, das mit Förderung des Landes Rheinland-Pfalz und der bundeseigenen KfW-Bank realisiert wird, werden die Verbandsgemeindewerke Simmern betreiben (vgl. Solarthemen 447). 142 Haushalte haben sich bislang für einen Anschluss entschieden. Külz könnte das erste ländliche Wärmenetz dieser Größen­ordnung in Deutschland sein, das auf einen solaren Jahresdeckungsgrad von 20 Prozent kommt und somit während der Sommermonate im Regelfall durchgehend solar beheizt wird. Das ebenfalls mit Ritter-Kollektoren solarisierte Pionierdorf Büsingen am Hochrhein, erreichte im ersten vollständigen Betriebsjahr 2014 einen Deckungsgrad von 12,7 Prozent. Ein 120 Kubikmeter großer Pufferspeicher hilft in den Gemeinden Külz und Neuerkirch, ein paar trübe Tage zu überbrücken. Er sei allerdings nicht so groß ausgelegt worden, dass in sommerlichen Schönwetterperioden eine Stagnation des Kollektorfeldes ganz vermieden werden könne, erläutert Rolf Meißner, Geschäftsführer von Ritter XL: „Drei bis vier Prozent Solarertrag verschenken wir durch die Stagnation im Sommer. Sonst hätten wir den Speicher verdoppeln oder verdreifachen müssen – das hätte das Projekt deutlich verteuert.“ Die Gemeindewerke Simmern hatten ausdrücklich eine Röhrenkollektoranlage ausgeschrieben. Dass die Aqua-Kollektoren von Ritter mit reinem Wasser ohne Glykolzusatz betrieben werden, war offenbar ein Argument in den Debatten im Gemeinderat, zumal ein Bach durch das Gelände der Heizzentrale fließt. Nach vier Wochen Bauzeit will Ritter XL als Generalunternehmer die Solaranlage noch vor Weihnachten betriebsbereit übergeben.

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