Neuer IRENA-Bericht: Afrika kann Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 vervierfachen

Der afrikanische Kontinent könnte bis 2030 fast ein Viertel seines Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien decken, heißt es in einem neuen Bericht der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA).

Laut „Africa 2030 – a comprehensive roadmap for Africa’s energy transition” könnten dann mit einer Kombination moderner EE-Technologien realistisch 22 Prozent des afrikanischen Energiebedarfs gedeckt werden. Das wäre mehr als das Vierfache im Vergleich zu 2013 (5 %).
Der Ausbau erneuerbarer Energien in Afrika sei außerdem eine erschwingliche Möglichkeit, den rasch wachsenden Energiebedarf zu bedienen und den Zugang zu einer Energieversorgung zu verbessern.

IRENA-Direktor Amin: Biomasse, Geothermie, Wasserkraft, Solar- und Windenergie sind eine Chance für die Länder Afrikas
„Afrika hat mit die besten Energievorkommen der Welt, in Form von Biomasse, Geothermie, Wasserkraft, Solar- und Windenergie“, sagte der IRENA-Generaldirektor Adnan Z. Amin.
„Dies zusammen mit dem Einbruch der Kosten für EE-Technologien ist eine große Chance für die Länder Afrikas, um ihre Energiesysteme zu verändern und gleichzeitig den Weg für ein CO2-armes Wirtschaftswachstum zu bahnen.“
Der Bericht identifiziert ein Ausbaupotenzial von fast 10 Exajoule (EJ) – das entspricht über 341 Megatonnen Kohle – mit erneuerbaren Energien.
Davon entfielen rund 40 Prozent auf den Stromsektor. Die Sonneneinstrahlung ist in ganz Afrika hoch, während das Potenzial für Biomasse und Wasserkraft in Zentralafrika und im Süden am größten ist. Der Wind weht im Norden, Osten und Süden am kräftigsten, und Geothermie kann gut im Großen Afrikanischen Grabenbruch genutzt werden.

Preise für Solar- und Windstrom in Afrika auf Rekordtief
Dem Bericht zufolge könnte mit einem entsprechenden Ausbau der Anteil der Erneuerbaren im Stromsektor bis 2030 auf 50 Prozent wachsen und mehr als 310 Megatonnen CO2-Emissionen vermeiden.
Die Entwicklung solcher Projekte ist kostengünstiger denn je, die Preise für Solar- und Windstrom sind in Afrika daher auf ein Rekordtief gesunken.
Der Report empfiehlt 14 Aktionen zur Beschleunigung des Erneuerbaren-Ausbaus in Afrika. Für jedes Land werden Angebot, Nachfrage, das Potenzial für Erneuerbare und technologische Aussichten zusammengestellt.
Der komplette Bericht kann hier heruntergeladen werden: www.irena.org/

06.10.2015 | Quelle: IRENA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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