Ziel ist es, an einer beispielhaften Anwendung die Einsetzbarkeit und Marktfähigkeit der OPV an Gebäudefassaden nachzuweisen. Das Konsortium besteht aus der AGC Glass Europe (Louvain-la-Neuve, Belgien), CreaPhys GmbH (Dresden), Fraunhofer FEP (Dresden), Fraunhofer ISE (Freiburg), Heliatek GmbH (Dresden), Lindner Fassaden GmbH (Dettelbach) sowie der Universität Ulm.

Energiegewinnung mit transparenten Solar-Folien

In Europa werden pro Jahr etwa 20 Millionen m² Glasflächen für Gebäude-Fassaden verbaut. Diese Flächen stehen für die alternative Energiegewinnung zur Verfügung, ohne dass dafür extra Flächen benötigt oder verbaut werden müssten, betont Heliatek. Bisher sind diese Flächen mit den herkömmlichen Photovoltaik-Technologien nicht oder nur eingeschränkt zugänglich. Mit dimensionierbaren transparenten Solarfolien, die sich einfach und großflächig integrieren lassen, sei nun eine Lösung in Sicht.

Viele Anwendungen können bereits mit „opaken Folien“ bedient werden, jedoch erweiterten sich die Anwendungsmöglichkeiten mit transparenten Folien deutlich, z. B. auf Fenster, Sonnenschutz-Verglasungen und Durchsicht-Fassaden, erklärt Heliatek.

Verkapselung organischer Solarfolien
Für das im Projekt geplante erste Anwendungssystem wird eine Transmission von 15–30 % bei einer Effizienz von 8–10 % angestrebt. Die Universität Ulm und Heliatek erforschen die benötigten Absorbermaterialien. CreaPhys reinigt diese auf und entwickelt Methoden, um die Materialien während des gesamten Produktionsprozesses zu kontrollieren. Das Fraunhofer FEP erforscht zusammen mit Heliatek die Herstellungsprozesse für das transparente Topkontaktsystem und die Vorverkapselung.
Anschließend führt Heliatek die Entwicklungsstränge zusammen und stellt transparente OPV-Folien her. Diese werden dann von AGC Glass Europe in das Glas-System integriert und an die Lindner-Group weitergegeben. Diese integriert das Glas-System anschließend in einen Fassaden-Demonstrator. Das Fraunhofer ISE bestimmt und analysiert die Langzeitstabilität der produzierten Folien- und Glas-Systeme.
Das TOP-Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist Bestandteil des Förderprogrammes Photonik Forschung Deutschland.

28.10.2015 | Quelle: Heliatek GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH