Bayern rechnet sich ein 70-Prozent-Ziel schön

Solarthemen 458. In der vorigen Woche hat Bayerns Staatsregierung die Fortschreibung des Landes-Energiekonzepts bis 2025 beschlossen. Der Weg zu den Zielen bleibt im Dunkeln, meint nicht nur die Landtagsopposition.

Energieministerin Ilse Aigner (CSU) will im Freistaat „bis 2025 den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung auf 70 Prozent steigern“; derzeit sind es etwa 40 Prozent. Dass die Ministerin nicht den Stromverbrauch, sondern die Erzeugung als Maßstab nennt, kritisieren Opposition und Naturschützer als „Taschenspielertrick“: Allein das Abschalten der restlichen Atomkraftwerke lasse den regenerativen Anteil automatisch auf 66 Prozent in die Höhe schnellen. Aigner schlägt ferner eine neue „EnergieEffizienzOffensive“ vor. Dazu zählt sie ein vor Monaten verkündetes „10 000-Häuser-Programm“; es unterstützt die Umsetzung innovativer energetischer Lösungen in Ein- und Zwei-Familienhäusern. Ferner soll Kommunen geholfen werden, Wärmesenken für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) systematisch zu erfassen. Personal und dafür geplante Fördersummen nennt sie nicht. Oppositionsabgeordnete und der Bund Naturschutz (BN) kritisieren gleichermaßen: Wie Aigner ihr Ziel umsetzen wolle, „die Stromerzeugung müsse sich stärker am Netz und am Bedarf orientieren ohne mehr fossile Energien“, bleibe offen. Text: Heinz Wraneschitz

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