Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichen Netzentwicklungspläne 2025; Ausbaubedarf neuer Leitungstrassen bei rund 3.300 km

Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW haben am 30.10.2015 die ersten Entwürfe des Netzentwicklungsplans (NEP) 2025 und des Offshore-Netzentwicklungsplans (O-NEP) 2025 auf www.netzentwicklungsplan.de veröffentlicht.

Damit beginnt die Konsultation, während derer alle Interessierten bis zum 13. Dezember 2015 Stellungnahmen zu NEP und O-NEP abgeben können. Rückmeldungen aus der Konsultation fließen in die zweiten Entwürfe von NEP und O-NEP ein.

Veränderte Rahmenbedingungen für Netzberechnungen; Spitzenkappung für Wind onshore und Photovoltaik-Anlagen
Die Netzentwicklungsmaßnahmen von NEP und O-NEP basieren auf sechs von der Bundesnetzagentur genehmigten Erzeugungs- und Verbrauchsszenarien, von denen sich vier auf das Jahr 2025 und zwei auf das Jahr 2035 beziehen. Im Vergleich zu den Vorjahren enthalten die Szenarien wesentliche Änderungen: Neben der Spitzenkappung für Wind onshore und Photovoltaik-Anlagen sowie der Begrenzung der CO₂-Emissionen sind hier vor allem die neuen Rahmenbedingungen durch die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eingeflossen.
Die Netzberechnungen berücksichtigen außerdem die Eckpunkte, die im Koalitionsbeschluss vom Juli dieses Jahres festgelegt wurden.

Maßnahmen des Bundesbedarfsplans auch unter veränderten Rahmenbedingungen erforderlich
Die Berechnung zum NEP 2025 zeigen, dass die Maßnahmen des Bundesbedarfsplans auch vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen robust sind. Zu diesen Maßnahmen zählen die drei Höchstspannungs-Gleichstromverbindungen Ultranet, Südlink und die Süd-Ost-Passage. Im Vergleich zum vorangegangenen NEP steigt der Umfang der Netzmaßnahmen leicht an.
Wichtige Treiber für weiträumige Leistungstransporte in den sechs Szenarien sind der Ausbau der Windenergieleistung an Land im küstennahen Bereich und auf See sowie der Energieaustausch mit dem Ausland.
Das Volumen der Netzverstärkungen auf Bestandstrassen liegt bei rund 5.900 Trassenkilometern (NEP 2014: 5.300 km). Der Ausbaubedarf neuer Leitungstrassen liegt bei 3.300 km (NEP 2014: 3.600 km), davon sind ca. 2.200 km Gleichstromverbindungen (inklusive der Gleichstrom-Interkonnektoren nach Belgien, Dänemark, Norwegen und Schweden mit einer landseitigen Länge von rund 220 km).
Die vorläufigen Investitionskosten für die Netzmaßnahmen liegen in den nächsten zehn Jahren je nach Szenario zwischen 22 und 25 Milliarden Euro. Wenn die Gleichstromverbindungen Emden/Ost–Osterath, von Sachsen-Anhalt nach Bayern sowie SuedLink vollständig als Erdkabel ausgeführt werden, erhöhen sich die Schätzkosten auf voraussichtlich 31 bis 36 Milliarden Euro.
Ergänzend zur bisherigen clustergenauen Anbindungskonzeption wurde für die Ostsee der Einsatz von Sammelplattformen zur Anbindung mehrerer räumlich beieinander liegender Cluster untersucht.
Weitere Informationen unter: www.netzentwicklungsplan.de

02.11.2015 | Quelle: Amprion GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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