Ein RWE für Erneuer­ba­re, Netze und Vertrieb

Solarthemen 461. Der Vorstand der RWE AG hat erklärt, im kommenden Jahr eine Tochtergesellschaft gründen zu wollen, die sich mit erneuer­baren Energien, den Verteilnetzen und dem Stromvertrieb befassen soll.

Die in der jetzigen AG vorhandenen Geschäftsbereiche sollen in die neue Gesellschaft übersiedeln. Sie würde dann rund 40000 der jetzigen 60000 Mitarbeiter beschäftigen. Nach Prognosen des Vorstands soll die neue Gesellschaft auf einen Umsatz von mehr als 40 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 4 Milliarden Euro kommen. Der RWE-Konzern soll zunächst 90 Prozent der Aktien halten. 10 Prozent neue Aktien sollen Ende 2016 über die Börse verkauft werden, um an frisches Kapital zu kommen. In der bisherigen AG würden die nuklearen und fossilen Großkraftwerke verbleiben sowie der Handel mit Rohstoffen. Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG, will damit auch den Innovationswillen der AG demonstrieren. Zur Schieflage von RWE erlärt der Manager: „Ein großes Problem war auch die interne Haltung bei uns. Es gab zu wenig Veränderungsbereitschaft. Und das in einer Phase der Energiewende, die exakt diese Veränderungsbereitschaft zur Voraussetzung für Erfolg in der Zukunft machte.“ Terium sieht aber offenbar auch nur geringe Chancen, mit der bisherigen RWE auf den Kapitalmärkten zu punkten. Er sagt: „Es gehört zur heutigen Realität, dass solche ¸grünen’ und innovativen Versorger am Aktienmarkt eine deutliche Bewertungsprämie gegenüber den klassischen Versorgern bekommen.“ Ein gutes Beispiel ist für ihn Enel Green Power, das zu einem regelrechten Wachstumsmotor der italienischen Enel-Gruppe geworden sei. Die neue Gesellschaft wolle vor allem bei den Erneuerbaren „in die Offensive“ gehen, so Terium: „Gut die Hälfte der Gelder, die uns im Zuge der Kapitalerhöhung beim Börsengang zufließen, werden wir in den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien investieren.“ Text:Andreas Witt

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