Lissabonner Börse handelt PV-Strom

Solarthemen 469. Der Verkauf von Solarstrom über die Börse scheint sich in Spanien und Portugal zu etablieren. Schon seit letztem Herbst kön­nen PV-Anlagenbetreiber in den beiden Ländern ihren Strom über die iberische Energiebörse OMIP verkaufen.

Initiiert wurde der Handel vom spanischen Stromanbieter Endesa, der sich so über die Börse einmal pro Quartal Solarstrom beschafft, um damit die eigenen Stromtarife mit der sauberen Energie anzureichern. Wie Endesa und die Börse mitteilten, erwarb das Unternehmen im März für das zweite Quartal 2016 ein Volumen von 410 Millionen Kilowattstunden, und zwar in Form von rund 6800 Einzelkontrakten zu je 0,1 MW kontinuierlicher Leistung – einer Gesamtleistung von 681 MW. Insgesamt zahlen die Madrilenen dafür einen Preis von 39,60 Euro je Megawattstunde. In Spanien erhalten die Betreiber von PV-Anlagen außerdem eine Einspeisevergütung, die in den letzten Jahren aber stark gekürzt worden ist. Die Erlöse aus dem Verkauf des Stroms am Großhandelsmarkt kommen dazu. Den Ankauf übernehmen Vermarkter, die für die regenerative Energie meist einen kleinen Aufpreis zum Normalstrom zahlen und diesen Strom dann als grüne Energie anbieten. Endesa ist der erste Käufer, der sich diesen Strom über die Börse beschafft. Pro Quartal sind es im Schnitt 500 Millionen Kilowattstunden. Text: Oliver Ristau

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